MUS-E® an der Sonnenbergschule Ballrechten-Dottingen

Koordination: Petra Faißt

An der Sonnenbergschule in Ballrechten-Dottingen starteten im Schuljahr 2021/22 zwei Klassen mit MUS-E®. Initiiert und finanziert wird das Programm durch die Bürgerstiftung Ballrechten-Dottingen, deren Vorsitzender Heinz-Wolfgang Spranger während eines Webinars auf MUS-E® aufmerksam wurde und dabei sofort an die Sonnenbergschule dachte. Mit im Boot sind noch weitere Fördernde, die durch die Bürgerstiftung Ballrechten-Dottingen geworben wurden: die Ernst-Wilken-Stiftung in Freiburg, der Fonds „Auf Augenhöhe“ in Bochum und die Energiedienst Holding AG. Wir danken allen Initiator:innen und Fördernden herzlich für ihr Engagement, durch welches 29 Kinder der Sonnenbergschule die positiven Auswirkungen von MUS-E® erfahren dürfen. 


Schuljahr 2022/23

2. Halbjahr: Ordnung/Ordnungen

Zu Beginn haben die Klasse 3a und MUS-E® Künstlerin Nadja Monnet sich dem Thema „Ordnungen“ über den eigenen Körper angenähert. Auf spielerische Aufstellungen nach verschiedensten Kriterien folgten ein Körperalphabet und ein kreiertes Muster, welches mit dem geworfenen Schatten der eigenen Körper entworfen wurde. In all diesen Vorübungen ging es darum, sich in Ordnungen hineinzubegeben, sie zu erleben und zu erkennen.


Danach erschlossen die Schüler:innen sich das Thema „Muster“ durch Zeichnen von Wellen, Flechtbändern, Mandalas (mit selbstgemachten Kreiden) und einem Teppich (auf Glas). Hier zeigte sich bei den Kindern ein breites Spektrum an Eintauchvermögen und Kreativität. Die so kennengelernten Prinzipien fanden ihre finale Anwendung in einem Vormittag im Wald, wo sich in Land Art versucht wurde. Dies war für alle der Höhepunkt des Projektes und hat so viel Schaffensfreude freigesetzt, dass sich ein Großteil der Klasse für den Nachmittag verabredet hat, um weiter gemeinsam kreativ zu sein. Parallel dazu wurde jede Stunde mit einer Zeichnung in einem selbst gebundenen Heft festgehalten.

 

Was wurde erreicht?

  • ein anderer Blick auf die Welt 
  • Erleben von Körper und Raum in anderem Zusammenhang 
  • Anregung zum Sicheinlassen und Eintauchen 
  • Sich bewegen im Spannungsfeld zwischen Vorgabe und eigener, freier Kreativität 
  • Übung von Geduld und Ausdauer 

"Wenn ich etwas mit Natur mache, fühle ich mich freier."

- Korab

 

"Danke, dass Sie uns gezeigt haben, dass die Kunst auch in ganz anderen Formen sein kann und dass wir sie jeden Tag sehen."

- Erdem

1. Halbjahr: Back to life

MUS-E® Künstlerin Nana Hassler aka Nanze Danze führte die Kinder der Klasse 3b in die Welt der Jugend-Subkultur Hip-Hop ein. Die Kinder lernten die Grundbewegungen und erste Basics in verschiedenen Stilen wie Old-, Middle- und New-School, Locking und House. Das Projekt startete sehr heterogen: Einige waren bisher nie mit Tanz in Berührung gekommen, andere brachten Vorerfahrung mit. Die bereits im November stattgefundene erste Präsentation bei einer Veranstaltung des Förderers, der  Bürgerstiftung Ballrechten-Dottingen, war sehr motivierend für die Kinder. In den nächsten Schritten ging es darum, die angeeigneten Bewegungen zu variieren und zu verbinden sowie Choreographien zu entwickeln. Es wurde in verschiedenen Formationen getanzt: Reihen, Linien, Kreise, selbst ein Freestyle wurde zu festem Bestandteil jeder Einheit. Abschließend wurde auf einer großen Aufführung das Gelernte präsentiert.

 

Was wurde erreicht?

  • Körperkoordination
  • Rhythmus und Taktgefühl
  • Schulung in Raumwahrnehmung
  • neu entstandenes Gruppengefühl

"Die Dynamiken veränderten sich, feststehende Hierarchien wurden durchbrochen, da andere Fertigkeiten in den Fokus rutschten. Das schaffte eine enorme Aufwertung des Selbstbewusstseins und machte obendrein Spaß"

- MUS-E® Künstlerin Nana Hassler


1. Halbjahr: Perkussion, Rhythmus

Im Perkussionsprojekt mit MUS-E® Künstler Ro Kuijpers forschte die Klasse 3a zunächst an verschiedenen Trommeln und Perkussionsinstrumenten, wie sich Töne und Geräusche erzeugen lassen. Anhand verschiedener rhythmischer Übungen wurde ausprobiert, wie man Takt und Tempo hält, präsent und selbstbewusst auftritt und Vertrauen ins eigene Können gewinnt.

 

"Es gab mehrere Kinder, die im Regelunterricht Schwierigkeiten hatten, die durch das Trommeln unheimlich viel Selbstvertrauen bekommen haben. Dieses Selbstvertrauen haben sie dann wieder in den alltäglichen Unterricht mitgenommen. Fast alle Kinder fanden es richtig schade, dass das MUS-E® Projekt so schnell zu Ende war."

- Ro Kuijpers

 

Was wurde erreicht?

  • Erlangen eines Rhythmusgefühls
  • Kennenlernen musikalischer Grundformen und Instrumente
  • Etablieren einer positiven Gruppendynamik
  • Stärkung des Selbstwertgefühls

"Herr Kuijpers, Sie haben mir Mut gegeben, vor Publikum zu trommeln und zu singen."

- Inaaya


Schuljahr 2021/22

2. Halbjahr: Maskentheater

Die Klasse 3a und Len Shirts widmeten sich im zweiten Halbjahr dem Maskentheater. Begonnen wurde mit Aufwärmübungen: Kreisspielen, die Spaß machen und zugleich Training für Zusammenspiel, Wachsamkeit, Akzeptanz und Unerwartetes darstellten. Dies verbeitete große Begeisterung bei allen. Konzentriert probierten die Kinder dann verschiedene Artikulationsübungen aus. Dann ging es weiter mit dem Maskenspiel! Die Kinder haben zunächst aufmerksam zugeschaut, wie einzelne Schüler:innen eine Maske betrachteten, aufsetzten und einfach als dieses Maskenwesen da saßen. Sowohl Spielende als auch Zuschauende nahmen diese Aufgabe ernst. 


Die Feedbacks – auch in spielerischer Form, die alle involvierten – waren klug. Nachdem alle erste Maskenbegegnungen hatten, folgten spielerische Zweierarbeiten zur Charakterentwicklung. Dann die Aufgabe: zwei Maskenwesen treffen aufeinander! Die Kinder waren begeistert. Die resultierenden Maskenszenen hatten Potenzial, und gemeinsam wurde entschieden, weiter an ihnen zu gestalten. Am Elternabend wurden alle Szenen gespielt. Die Kinder führten selbständig Szenenspiel und Umbau durch, und die Zuschauenden haben die Maskenszenen genossen.

Was wurde erreicht?

  • Stärkung des Selbstwertgefühls 
  • Entwicklung des Selbstvertrauens 
  • Förderung der "Präsentationspräsenz" 
  • Bewusste Körperwahrnehmung 
  • Förderung von Konzentration, Ausdauer und Geduld 
  • Horizonterweiterung/Blick hinter die Kulissen (Wie drückt man sich mit Masken aus?)
  • Förderung der Gruppendynamik (Achtsamkeit, Energie spüren)

1. Halbjahr: Theaterspielen und Geschichten erfinden mit dem ganzen Körper

Im Vordergrund des Theaterprojekts mit MUS-E® Künstlerin Claudia Kraus standen die Freude am eigenen Ausdruck, das Zusammenspiel miteinander und das Hineinschlüpfen in verschiedenste Rollen. Ergänzend wurde immer wieder mit den Kindern gesungen und kleine Rhythmusspiele gespielt. Jede MUS-E® Stunde begann und endete mit einer selbst erfundenen Zeitmaschine, welche die Kinder ins Theaterland und wieder zurück brachte. Spielerisch wurde sich zunächst dem Statuentheater genähert. Dabei dachten sich die Kinder z. B. Standbilder zu bekannten Märchen aus, anhand derer die anderen erraten konnten, um welches Märchen es sich handelte. Neben Pantomime-Übungen haben die Kinder nach und nach eigene kleine Szenen improvisiert und einander gezeigt, wie z. B. das Finden einer Flaschenpost, das Entdecken der Botschaft und welche Geschichte sich daraus entwickelt. 


Die Kreativität der Kinder hat immer wieder überrascht und alle Beteiligten zum Lachen gebracht. Zum Ende des Halbjahres erfanden alle gemeinsam eine eigene spannende Geschichte, die mit Standbildern und Geräuschen lebendig bebildert wurden. Auch wenn es den Kindern manchmal schwerfiel, sich am Nachmittag zu konzentrieren, waren alle mit Spaß am Spiel dabei und freuten sich auf die MUS-E® Stunden.

 

Was wurde erreicht?

  • Freiraum für lebendigen Ausdruck – alles ist erlaubt, auch wild sein
  • Förderung der Wahrnehmung
  • Glauben an sich und andere entdecken
  • Verbesserung der Teamfähigkeit
  • Schaffen eines Vertrauensraums, in dem jede:r so sein darf, wie sie/er ist

"Es ist schön zu sehen, wie viel offener, freier und ganz anders sich die Kinder in diesem Rahmen zeigen."

- Melanie Klein, Klassenlehrerin

1. Halbjahr: Musical – Bühnenpräsenz und Theaterpädagogik – Methodentraining und Sprache

Im Fokus des Musical-Projekts mit MUS-E® Künstlerin Eva Melanie Latini standen von Anfang an die Bedürfnisse, Ideen und Wünsche der Kinder der Klasse 3a. Durch Schauspielmethoden und theaterpädagogische Übungen wurde den Schüler:innen der Umgang miteinander und mit dem eigenen Körper nähergebracht. Sie durften improvisieren und sich frei ausprobieren. Durch ein Lied, welches die Kinder im Chorunterricht erlernt hatten, ergab sich eine kleine Choreografie mit selbst entwickelten passenden Szenen zum Thema „Gemütlichkeit, Ruhe und Kraft“. Die Texte der Szenen wurden von den Kindern frei erfunden und auch die Rollen unter Anleitung der Künstlerin selbständig angelegt. Zusammen ergab es eine kleine Musical-Nummer mit Spiel, Gesang und Tanz. Das Gesamtkonzept enthielt eine wichtige Botschaft für die Zuschauer und die Kinder selbst.

Was wurde erreicht?

  • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Förderung der „Präsentationspräsenz“
  • Bewusste Körperwahrnehmung
  • Förderung der Konzentration
  • Blick hinter die Kulissen – Wie entsteht ein Musical?
  • Förderung der Gruppendynamik – Aufeinander achten!
  • Schulung mit neuen Anregungen und Ideen für die Lehrkraft
  • Praktische Tipps zur Weiterführung im Unterricht 

„Ich finde toll, dass wir jetzt viel besser aufeinander achten.“

„Ich finde es schön, dass Melanie Zeit für uns hat.“

„Wir haben ganz viele neue Ideen bekommen.“

„Ich habe gelernt, dass ich laut und deutlich sprechen muss.“