Förderschule St. Martin in Düngenheim

Koordination: Barbara Bertsch

Wir freuen uns, mit MUS-E® ab dem Schuljahr 2021/22 auch an der Förderschule St. Martin in Düngenheim vertreten zu sein. 


Schuljahr 2023/24

2. Halbjahr: Hip-Hop | Tanz

Förderung der Kognition • Kennenlernen der eigenen Ausdrucksform • Selbstbewusstsein • Anregung der Grob- und Feinmotorik 

Das Tanzprojekt "Hip-Hop | Tanz" mit MUS-E® Künstlerin Tanja Sirotkin an der Förderschule St. Martin in Düngenheim startete mit großer Begeisterung. Die ersten MUS-E® Stunden verliefen äußerst positiv, und die Schüler:innen nahmen mit Freude an den Tanzübungen teil. Nach der ersten Woche äußerten jedoch sowohl Schüler:innen als auch Lehrkräfte den Wunsch, das Tempo der Tanzstunden etwas anzupassen, da der Muskelkater spürbar war. In den darauffolgenden Wochen wurde das Tempo reduziert, was half, die Choreografien besser zu verinnerlichen und gleichzeitig die Freude am Tanzen beizubehalten. Beschwerden verschwanden rasch, und die Begeisterung bei jeder weiteren MUS-E® Stunde nahm stetig zu. Nach wenigen Wochen hatten die Gruppen M2 und M3 bereits eine beachtliche Anzahl von Tanzschritten auswendig gelernt. Die Schüler:innen präsentierten ihr Können schließlich mit Bravour beim internationalen Treffen des Erasmus+ Projekts "EmocionArte". Dieses zweijährige Projekt verfolgte das Ziel, beeinträchtigte Kinder und Jugendliche durch künstlerische Aktivitäten in die Gemeinschaft zu integrieren. Das MUS-E® Programm unterstützte das Vorhaben und trug maßgeblich zum erfolgreichen Abschluss des Projekts im Juni 2024 bei. Ein weiteres Highlight des Schuljahres war das Schulfest, das sowohl bei den Kindern als auch bei den Gästen großen Anklang fand.


Die erfolgreiche Durchführung des Projekts und die positive Resonanz auf die Tanzpräsentationen motivieren die Förderschule St. Martin bereits zu weiteren kreativen Projekten im kommenden Jahr.

 

Koordinatorin Barbara Bertsch berichtet: "Die Schüler:innen kamen eines Morgens zu mir: ,Babsi, können wir ein kleines bisschen weniger heute bei Tanja machen? Ich hatte von letzte Woche Muskelkater! Alles tat mir weh! – Aber wir lieben Tanja!' Sogar die Rektorin Uta Widmayer hat von ihren Lehrerinnen dasselbe gehört und musste auch schmunzeln."

1. Halbjahr: Design, Cartoon und Kunst

Kreativitätsförderung • Teamfähigkeit • Zusammenhalt • Bewusstsein für die Umwelt • Feinmotorik • visuelle Ausdrucksfähigkeit

Während der ersten Modulperiode 2023/24 entdeckten die Schüler:innen der Klassen M2 und M3 mit MUS-E® Künstlerin Evamaria Deisen nicht nur viele kleine Projekte zum Thema Cartoon und Visual Design, sondern auch die Schönheit der Naturkunst. Unter dem Motto "Von der Idee zum Foyer" sammelten sie mit Begeisterung Naturmaterialien, um ein beeindruckendes Gemeinschaftsbild zu erschaffen, das nun das Schulfoyer ziert. Diese Arbeit war sowohl ein künstlerischer als auch ein ökologischer Lernprozess, der den Kindern die Bedeutung von Nachhaltigkeit näherbrachte. Das Gemeinschaftsbild zieren kleine abstrakte "Kunst-Stückchen", die im Vorhinein individuell von den Schüler:innen angefertigt wurden und im Bild dazu dienten, ihre eigenen kreativen Interpretationen mit den gesammelten Naturmaterialien zu verbinden.


Diese Herangehensweise förderte ihr Verständnis für abstrakte Konzepte, ihre Selbstständigkeit und das Gemeinschaftsgefühl. In einem weiteren Schritt vertieften sie emotionale und kreative Ausdrucksmöglichkeiten durch das Malen mit Aquarellfarben. Hierbei brachten sie individuelle Geschichten und Fantasien aufs Papier, was zu einer Vielfalt beeindruckender Cartoons führte, die ihre einzigartigen Perspektiven und Emotionen widerspiegelten. Die bemerkenswerte Entwicklung der Schüler:innen in ihrer Selbstwahrnehmung, Kreativität und Teamfähigkeit zeigte sich in den entstandenen Kunstwerken und im täglichen Miteinander.

 

Das Projekt "Design, Cartoon und Kunst" mit MUS-E® Künstlerin Evamaria Deisen umfasste nicht nur die Gestaltung einer phantasievollen Landschaft aus bemalten Plastikbauteilen, Aquarell-Bildern und einem Banner "Wir sind MUS-E®" – die Schule nahm zudem am Erasmus+ Projekt "EmocionArte" teil, was zu einem erfolgreichen internationalen Treffen mit Workshops und einem Konzert führte (wir berichteten). Insgesamt war das Projekt eine inspirierende künstlerische Erfahrung für alle Schüler:innen und stärkte die Schulgemeinschaft.

 

Koordinatorin Barbara Bertsch berichtet: "Rektorin Uta Widmayer und die Lehrer:innen der Gruppen M2 und M3 sind sehr vom MUS-E® Programm begeistert. Sie sind erstaunt, wie die Schüler:innen sich für etwas Neues in ihrem täglichen Leben öffnen."

 

"Ich habe noch nie so was Großes gemacht!"

"Es war toll zu sehen, wie jedes Kind seinen Teil beitrug."

"Dieses Projekt hat mal wieder gezeigt, wie kreativ und hilfsbereit die Schüler:innen sein können, sie brachten ihre Ideen ein und verwirklichten sie dann zusammen."

- Klassenlehrerin


Schuljahr 2022/23

2. Halbjahr: Hip Hop

Körpergefühl • Geschicklichkeit • Beweglichkeit • Koordinationsfähigkeit • Respekt • Kompromissbereitschaft

Koordinatorin Barbara Bertsch berichtet: "Die Klasse der Oberstufe O1 wird jede MUS-E® Stunde abgeholt. Die Schüler:innen brauchen ihre Zeit, früh morgens anzukommen, und sind neugierig, was die Tänzerin Tanja Sirotkin erzählen will. Nach einem allgemeinen Austausch nehmen sie ihre Turnsachen, und dann geht es zur Turnhalle. In der Turnhalle bewegen sie sich langsam mit der Musik und üben einen Hip-Hop-Tanz für das Spiel und Bewegungsfest am 25. Juni 2023. Die Schritte sind am Anfang schwer, aber nach und nach tanzen sie zusammen. Die Schüler:innen sind sehr offen mit ihren Gefühlen und korrigieren sich, wenn sie aus dem Takt kommen. Am Festtag führte die O1 mit der MUS-E® Klasse der Grundschule St. Martin Düngenheim drei Hip-Hop-Tänze mit Stolz vor. Nicht nur die beiden Klassen tanzten zusammen, sondern auch andere Kinder und Erwachsene kamen teilweise auf die Bühne und haben die Schritte ausprobiert. Es war ein wunderbares Ereignis."

 


"Ein Junge mit ASS sitzt im Klassenzimmer abseits von den anderen Schüler:innen. Wenn Tanja Sirotkin am Mittwochmorgen kommt, will er sofort mit in die Turnhalle kommen. Dort sitzt er mit einem Tuch über seinem Kopf auf der Bank und deckt fast die Hälfte seines Körpers ab. In dem Moment, in welchem die Musik abgespielt wird, fängt er an, in Bewegung zu kommen. Unter seinem Tuch klatscht er zu der Musik, und seine Füße klopfen im Takt auf den Boden. Er tanzt auf seine Weise mit der Gruppe mit und freut sich sehr." 

- Barbara Bertsch

1. Halbjahr: Singen

Mut zu Experimentieren • Haltungs- und Körperarbeit • Unterscheiden von Tonhöhen • Verbesserung der Konzentration 

Koordinatorin Barbara Bertsch berichtet: "Ein neuer Schüler in der Oberstufe 01 saß am Tisch mit Musikinstrumenten und war ganz aufgeregt, als MUS-E® Künstlerin Amira Elfadma in die Klasse kam. Er liebt die Musik! Die Schüler in der Oberstufe 01 der Förderschule St. Martin Düngenheim-Vordereifel waren am Anfang der MUS-E® Stunde reserviert aber wurden nach und nach offener und interessierter. Die Sopranistin sprach mit der Klasse über verschiedene Musikrichtungen, die dann zusammen gehört und selbst musiziert wurden. Außerdem stand das Singen verschiedener Acapella-Künstler:innen im Fokus, von einer sehr klassischen Acapella-Gruppe bis hin zu sehr modernen Gruppen. Amiras Ziel war es, dass die Schüler:innen ein Lied in Acapella singen. Diese Idee fand die Klasse toll. Es wurden die Stimmbänder gelockert und ein Kanon mit dem Lied TikTok gesungen. 


Alle haben zudem Uhr-Geräusche nachgemacht. Ein Junge, der nie stillsitzt, hat die ganze Zeit ruhig zugehört und ist kein einziges Mal aufgestanden. Für die Lehrerin Anne Krämer war sein Verhalten ein kleines Wunder und ein besonderer Tag für alle. Einfach super!" 


Schuljahr 2021/22

2. Halbjahr: Visual Arts

Wahrnehmung und Bewegung • soziale Kompetenzen • Kommunikation • Fein- und Grobmotorik • Planen, Realisieren, Reflektieren

Die Oberstufe O1 der Förderschule St. Martin in Düngenheim beschäftigte sich in den MUS-E® Stunden des zweiten Halbjahres gemeinsam mit Designerin Evamaria Deisen mit den Visual Arts. Zu Beginn jeder Stunde fand ein Begrüßungsritual statt, das den Schüler:innen ein Ankommen in der Klasse ermöglichte und sie für die kommende MUS-E® Einheit aktivierte. Gemeinsam entschieden sich die Schüler:innen für die Gestaltung eines Stoff-Murmeltiers. Hierfür wurde eine Pappe über vier große Tische verteilt. Danach kam ein Stofftier mit einem Halsband mit einer sehr langen Schnur hervor. Der Prozess gestaltete sich folgendermaßen: Ein:e Schüler:in wirft das Tier zu einer:m anderen Schüler:in, und die Kinder fangen an, die lange Schnur auf der Pappe mit einem schwarzen Filzstift nachzumalen. Jedes Kind kommt an die Reihe, und bald ist eine Art Tiffany-Glasfenster-Muster als Visual Arts entstanden.


Seit März 2022 ist die Oberstufe O1 nicht nur eine MUS-E® Klasse, sondern sie nimmt auch am Erasmus+ Projekt EmocionArte teil. Das Interesse seitens der Schüler:innen ist sehr groß. Sie haben erfahren, dass sie mit anderen Förderschulen aus 6 anderen Länder teilnehmen und waren deswegen ganz aufgeregt. Eines Tages haben die Kinder spontan Evamaria Deisen die Idee geäußert, dass sie ein Bewegungsspiel machen wollen, aber – für alle Kinder dieser Förderschulen! Über mehrere Wochen wurden Ideen ausgedacht, und nach langem Überlegen wurde schließlich ein Spiel kreiert. Mit der MUS-E® Klasse der benachbarten Grundschule St. Martin Düngenheim wurde das Spiel getestet. Da der Probelauf ein voller Erfolg war, möchten die Schüler:innen dieses Spiel an die zwei anderen EmocionArte Förderschulen in der Nähe von Freiburg senden. Evamaria Deisen, die Förderschullehrerin und Rektorin Uta Widmayer werden dies ermöglichen und möchten dazu noch ein Kommunikationsnetzwerk für die Schuler:innen der teilnehmenden Förderschulen einrichten. Hierfür soll die Oberstufe O1 Postkarten anderer Schulen erhalten, die ihr Spiel spielen wollen. 

 

„Stell euch mal vor, wir werden eine Karte von Italien bekommen!“ Da jubelten alle Kinder! Wir denken, ihre Wünsche werden wahr.

1. Halbjahr: Kleine Theaterwerkstatt – Grundlagen des kreativen Darstellenden Spiels

Selbstbewusstsein • Sprachförderung • Kreativität • Weiterentwicklung des respektvollen und liebevollen Umgangs

Mit der Oberstufe 1 der Förderschule St. Martin in Düngenheim machte Schauspielerin Julia Prochnow in einer kleinen Theaterwerkstatt verschiedene Übungen und Spiele, um die Fähigkeit der einzelnen Teilnehmer, sich kreativ, körperlich (Pantomime), und sprachlich auszudrücken, zu erweitern. Zur Einstimmung wurde mit einem Warm-up begonnen. Das waren zum Beispiel Aktionsspiele, Konzentrationsübungen oder einfache Entspannungsübungen als Grundlagen. Eine Traumreise wurde mehrfach durchgeführt, weil diese den Teilnehmer:innen besonders gut gefallen hat. Pantomime und Improvisation waren die Hauptthemen des Darstellenden Spiels. Vor Weihnachten konnte die Klasse ein kleines szenisches Spiel entwickelen, proben, die nötigen Requisiten basteln und die Aufführung auf Video aufnehmen. Da es Priorität für die MUS-E® Künstlerin hatte, dass alle Teilnehmer:innen, auch die mit einer schwereren Beeinträchtigung, in das Weihnachtsstück integriert sind und Aufgaben erfüllen, entstand die kreative Idee, eine szenische Geschichte mit einem Schattentheater zu kombinieren. So konnten alle Schüler:innen eine wichtige Funktion übernehmen und so zu einer schönen Ensemblearbeit beitragen. Nach Weihnachten lag das Hauptaugenmerk auf dem Thema Improvisation, wo aus dem Leben gegriffene Situationen in verschiedenen Rollen nachgespielt wurden. Dabei entstanden viele schöne und auch komische Szenen.