MUS-E® an der Valentin-Traudt-Schule in Kassel

Koordination: Constanze Betzl

Die Valentin-Traudt-Schule ist eine Grund- und Mittelstufenschule in Kassel mit flexiblem Unterrichtsanfang und inklusivem Förderkonzept (Förderschwerpunkte Sprache, Lernen, sozial-emotionale Entwicklung). Je nach Förderbedarf ist der inklusive Unterricht zielgleich (Förderschwerpunkte Sprache und sozial-emotionale Entwicklung) oder zieldifferent (Förderschwerpunkt Lernen). Die Schülerinnen und Schüler der Valentin-Traudt Schule kommen aus 28 verschiedenen Nationen. Seit dem Schuljahr 2019/20 ist die Schule Teil der MUS-E® Familie.

Nebenstehend können Sie sich den MUS-E® Ruf der Schüler:innen der Valentin-Traudt-Schule anhören, mit welchem die MUS-E® Stunden regelmäßig beginnen.



Schuljahr 2024/25

2. Halbjahr: Spielerisches Ausprobieren von Trickfilmtechniken und kreatives Zeichnen

spielerisches Ausprobieren • Trickfilmtechniken • kreatives Denken • eigene Ideen • kooperatives und selbständiges Arbeiten

Die Schüler:innen der Klassen 3a und 3b haben sich zusammen mit MUS-E® Künstler Felix Kramer (Trickfilmer und Illustrator) mit kleinen Geschichten und Trickfilmschleifen auseinandergesetzt. An ihren iPads konnten die Kinder ausprobieren, mit wie vielen Filmbildern (Frames) sie eine flüssige Animation auf der digitalen Leinwand zeichnen können. Dabei herausgekommen sind bunte Farbverläufe, kleine Kriminalgeschichten und viele Internet-Gifs. Entscheidend war die Selbstbestimmtheit der Kinder – allein oder in Paararbeit ihre Ideen visuell umzusetzen. Klassenlehrer Mike Gaußmann und Stefan Gießler sowie Felix Kramer standen dabei den Schüler:innen für alle technischen Fragen und kreative Impulse zur Seite. 

Klasse 3a

Klasse 3a

Klasse 3a


Klasse 3b

Klasse 3b


Klasse 3b

Klasse 3b

Klasse 3b

Klasse 3b

Klasse 3b

Klasse 3b

Klasse 3b


1. Halbjahr: Tanz! Theater!

Raumwahrnehmung • Körperbewusstsein • Bühnenpräsenz • Phantasie und Vorstellungsvermögen

Unter der Anleitung von MUS-E® Künstlerin Tina Machulik erkundeten die Kinder der Klasse 3a neue Ausdrucksmöglichkeiten durch Bewegung und darstellendes Spiel. Während die ersten Wochen von vorsichtiger Zurückhaltung geprägt waren, öffneten sich die Kinder zunehmend durch gezielte Warm-ups und Improvisationsübungen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der nonverbalen Kommunikation – Geschichten wurden allein durch Körperbewegungen erzählt. Dies zeigte sich besonders eindrucksvoll in der tänzerischen Umsetzung von „Wendelin, der Wal, der immer mehr wollte“. Anfangs überrascht darüber, wie viel sie ohne Worte ausdrücken konnten, entwickelten die Kinder nach und nach eigene Ideen und experimentierten mit neuen Bewegungsmustern. Kurz vor der Aufführung traf die Klasse 3a auf die Klasse 3b, was eine spannende neue Dynamik in das Projekt brachte. Die Kinder inspirierten sich gegenseitig und gestalteten gemeinsam eine Aufführung, die kraftvolle Gruppenszenen, sanfte Bewegungssequenzen und individuelle Ausdrucksmomente vereinte. Das Projekt stärkte nicht nur die tänzerische Ausdruckskraft der Kinder, sondern auch ihr Selbstvertrauen, ihre Kreativität und ihren Teamgeist – eine bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten!

 

"Tina, wann haben wir wieder Tanzen?"

"Heute bin ich mal ein Wal, aber morgen vielleicht eine Qualle."

"Ich wusste gar nicht, dass mein Körper sprechen kann."

- O-Töne der Schüler:innen

1. Halbjahr: Die Bewegungen des Meeres

Aufmerksamkeitsfokussierung • Raum- und Eigenwahrnehmung • Selbstvertrauen 

Mit großer Begeisterung tauchte die Klasse 3b in das Tanztheaterprojekt mit MUS-E® Künstlerin Tina Machulik ein. Von Beginn an zeigte sich eine spielerische Neugier an Bewegungsexperimenten. Die Herausforderung bestand darin, die oft energiegeladene Dynamik in klare tänzerische Strukturen zu lenken. Das tägliche Warm-up wurde dabei schnell zum vertrauten Ritual, das half, den Fokus auf die kreative Arbeit zu richten. Besonders spannend war die Auseinandersetzung mit „Wendelin, der Wal, der immer mehr wollte“. Die Kinder interpretierten die Geschichte mit verschiedenen Ausdrucksformen – von sanften, fließenden Bewegungen bis hin zu kraftvollen Choreografien. Ein zentrales Ziel des Projekts war es, Ensemblearbeit zu stärken: Weg von individuellen Ideen hin zu einer gemeinsamen, synchronen Bewegungssprache. Zwei Wochen vor der Aufführung traf die Klasse 3b auf die Klasse 3a. Anfangs war die Skepsis groß – würden sich beide Gruppen aufeinander einlassen? Doch schon bald entwickelte sich eine spielerische Dynamik, die in der gemeinsamen Performance zum Ausdruck kam. Die Abschlussaufführung war geprägt von Energie, Teamgeist und einer beeindruckenden Mischung aus individuellen und kollektiven Momenten. Das Projekt stärkte nicht nur die tänzerische Ausdruckskraft der Kinder, sondern auch ihr gegenseitiges Verständnis und ihre Freude an der gemeinsamen kreativen Arbeit.

 

"Ich kann heute mal Wendelin sein, aber dann will ich morgen das Meer sein!"

"Ich wusste gar nicht, dass Tanzen so viele Geschichten hat."

"Mit der 3a zusammen ist das viel cooler, weil dann noch mehr Wale da sind!"

- O-Töne der Schüler:innen

1. Halbjahr: Kleine Superheld:innen – Fiktive und reale Geschichten, Zeichnungen und selbstgemachte Fanzine-Hefte

Reflexion der Alltagswelt • Kreatives Denken • Anpassung bekannter Formen und Figuren • Kooperatives Arbeiten

Ein halbes Jahr lang tauchten die Schüler:innen der Klasse 4a gemeinsam mit Trickfilmer und Illustrator Felix Kramer in die Welt der Comics und Animation ein. Als „kleine Helden im Klassenzimmer“ entwickelten sie eigene Superhelden:innen und fassten deren Abenteuer in Fanzine-Comics zusammen. Im nächsten Schritt wurden sie selbst zur Comicfigur und zeichneten persönliche Geschichten mit Anfang, Mitte und Ende – geprägt von Humor, Fantasie oder auch ernsteren Tönen.

 

Zwischen Herbst- und Weihnachtsferien wagten die Kinder erste Schritte in die Animation, zeichneten Daumenkinos und sammelten Erfahrungen mit Trickfilmtechniken. Zum Jahresende entstanden zudem freie Arbeiten zu Herbst, Winter und Weihnachten. Während des gesamten Projekts wurden die Kinder ermutigt, ihre Alltagswelt in Geschichten zu reflektieren, spielerisch mit Zeichenmitteln und Formaten zu experimentieren und eigene kreative Ideen zu entwickeln. Klassenlehrerin Beate Leggereit und MUS-E® Künstler Felix Kramer begleiteten sie dabei mit Unterstützung und Inspiration.


„Für mich seid ihr alle kleine Superheld:innen im Klassenzimmer!“

– Felix Kramer

„Können wir wieder an der Tafel malen?“

– div. Schüler:innen (jede Stunde)

Schuljahr 2023/24

2. Halbjahr: Tanztheater auf Klassenfahrt

Mut, aus sich herauszukommen • Phantasie und Vorstellungsvermögen • Zugang zur eigenen Kreativität • Konzentration

Das Projekt "Tanztheater auf Klassenfahrt" in der Klasse 3a mit MUS-E® Künstlerin Tina Machulik behandelt das Thema "Klassenfahrt", das die Kinder sehr beschäftigt. Die tänzerischen Klassenfahrten der Kinder führten in phantasievolle Welten, darunter der Mond, eine Welt voller Portale, eine Welt mit nur einem Haus und die Möglichkeit, einen Döner zu bestellen – jedoch nur, wenn die Bestellung getanzt und gerappt wird. Die Kinder erfanden die schönsten, wildesten und kreativsten Orte und tanzten sich in bunte Vorstellungswelten. Ein Warm-up gehörte natürlich dazu und fand mal frontal, mal kreuz und quer durch den ganzen Raum statt. Die Kinder lernten kurze polyrhythmische Bewegungen und präsentierten diese stolz, wenn die Künstlerin zur nächsten Einheit den Klassenraum betrat. Sie tanzten, choreografierten oder spiegelten sich gegenseitig in ihren Bewegungen.

 


"Dieses Halbjahr war laut, leise, wild, sanft und wirklich wunderschön!" 

- Tina Machulik

2. Halbjahr: Musik

Das Musikprojekt in der Klasse 3c mit MUS-E® Künstler Joachim Gückel begann mit Übungen im Klassenensemble, bei denen die Kinder lernten, sich auf einen gemeinsamen Puls einzulassen und diesen zu hören und zu spüren. Nach den ersten Übungen mit Drum-Sticks wurden die Cajones der Schule genutzt. Die Koordination beider Hände auf den verschiedenen Klangflächen stellte für einige Schüler:innen eine größere Herausforderung dar als erwartet. Parallel dazu arbeiteten die Kinder mit sound shapes und hatten viel Spaß dabei, Wörter rhythmisch zu verwenden. Die Bestandteile eines Frühstückstisches wurden dabei fast zu einem Rap. Die Kinder erlernten grundlegende Rhythmen im 4/4 Takt auf der Cajon und nutzten dabei die verschiedenen Sounds. Im Klassenensemble spielten sie dazu weitere Figuren auf der Cow-Bell, sound shapes und Shakern. Die Schüler:innen erarbeiteten eigenständig eigene Abläufe und entwickelten zusammen mit dem Künstler einen Frühstücksrap mit rhythmisch verschiedenen Zutaten. Dieses Projekt förderte nicht nur das musikalische Verständnis der Kinder, sondern auch ihre Fähigkeit, im Team zu arbeiten und kreativ eigene Ideen umzusetzen.

O-Töne der Klasse 3c:


1. Halbjahr: Komplementäre Rhythmen und Improvisation

Aufmerksames Zuhören ist eine wichtige Kompetenz für das gemeinsame Musizieren. MUS-E® Künstler Joachim Gückel und die Klasse 3a haben genau auf die Reihenfolge von unterschiedlichen Klängen gehört und dabei besonders die ganz leisen und feinen Geräusche beachtet. Mit ihrer Ausstattung an verschiedenen Sounds konnten die Schüler:innen in ihren Tischgruppen kleine Szenen musikalisch gestalten und gegenseitig vorstellen. Rhythmen mit Sticks, sound shapes und Cajones haben sie durch das ganze Jahr begleitet.

 

MUS-E® Künstler Joachim Gückel berichtet: "Ich bin Musiklehrer im Ruhestand und werde hier aktiv mit sehr jungen Schüler:innen. Die Freiheit in der Arbeit, nicht an ein Curriculum gebunden zu sein, ermöglicht es mir, mit der jeweiligen Klasse ein Halbjahresprogramm zu entwickeln, in dem die Kinder musikalische Erfahrungen für sich persönlich und besonders auch im Zusammenspiel machen können. Improvisationen mit Grundschulkindern sind spannend. Diese Klasse war interessiert dabei, mit drop sticks und Trommeln ein Unwetter zu produzieren. An einem Wintertag fiel Schnee vor unserem Unterrichtsraum. Wie klingt es, wenn es schneit? Ich hatte wenig Ideen, aber für die Schüler:innen kein Problem: Die dünnen Sticks wurden gerieben, mit den Namensschildern wurden sanfte Windgeräusche produziert, leise Schneeflocken wurden mit knisterndem Papier hörbar."


1. Halbjahr: Phantasiewelten

individuelle Präsenz • Phantasie und Vorstellungsvermögen • Konzentration • empathisches Miteinander • Selbstvertrauen

Das Projekt "Phantasiewelten" mit Tina Machulik und der Klasse 3c begann mit einer Entspannungsübung (Traumreise) im Klassenraum. Anschließend wurde gemeinsam der Bewegungsraum aufgesucht. Hier wurde sich mit kleinen Bewegungen begrüßt, die jede Woche gleich waren. Ein kleiner Bewegungschor, der jede Woche ein bisschen erweitert wurde, mündete ins Warm-up: Mobilisieren der Gelenke, Balancieren, Springen, Hüpfen und Erlernen kleiner Abfolgen für die Koordination. Die Kinder liebten es und wollten es am liebsten den ganzen Tag machen. Im Technikteil erklärte Tina Machulik Bewegungsabfolgen und die Technik des Zeitgenössischen Tanzes mit kleinen Geschichten. Im Anschluss überlegten die Kinder in Gruppen, wie die Welten aussehen könnten, die sie am Morgen während der Traumreise erlebt hatten – wie man sich dort bewegt und was das "Ziel" der jeweiligen Welt ist.


Die Kinder reisten durch die schönsten Täler, schwammen in rosafarbigen Seen und verwandelten sich in Superhelden. Ein gemeinsamer Stretch und eine Reflexion rundeten die MUS-E® Stunden ab.

  

MUS-E® Künstlerin Tina Machulik berichtet aus dem Projekt: "Das Besondere an dieser Klasse ist, dass die Klassenlehrerin leider am Anfang des Projektes erkrankte und ich oft mit wechselnden Lehrer:innen zu tun hatte, die für die Betreuung der Klasse zuständig waren. Hier stand ganz klar im Fokus, das Vertrauen der Schüler:innen so früh wie möglich zu gewinnen, da der eigentliche Halt, nämlich die Klassenlehrerin, fehlte. Außerdem hatte ich das große Glück, während des Projektes einen neuen Schüler dazuzubekommen. Das war zum einen sehr aufreibend, neu, laut und wild und zum anderen ein großer Pluspunkt in Sachen "Miteinander" für die Klasse, die es geschafft hat, den neuen Schüler zu integrieren."

 

"Gibt es einen Beruf, bei dem man auch immer tanzen kann?"

"Endlich wieder Tanzen!" oder: "Haben wir heute wieder tanzen?"

"In meiner Welt ist alles dunkel, weil das eine Schlafwelt ist, und da darf es ja nicht so hell sein."

- O-Töne der Schüler:innen


Schuljahr 2022/23

2. Halbjahr: Bildhauerei

Unter Anleitung von MUS-E® Künstler Christof Kalden begann die Klasse 4b die Holzbearbeitung mit kleinen Klangobjekten. Die Kinder konnten verschieden lange Klanghölzer herstellen. Hier erlernten sie den Umgang mit Raspel, Feile, Säge und Bohrer. Ein weiterer Schritt war das Gestalten von kleinen Specksteinen und Alabastersteinen. Die Kinder konnten Formgefühl erüben und ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Die Werkzeuge, die die Kinder verwendeten, waren Feilen, Raspeln, Schleifpapier und auch eine Akkubohrmaschine. Am Ende des Halbjahres haben die Kinder kleine Schatzkisten bauen können. Die Kinder haben gesägt, geschliffen und die Bretter zusammen genagelt – und wer Zeit hatte, konnte zum Schluss seine Kiste noch farbig gestalten. Mit viel Freude und Enthusiasmus haben alle Kinder mitgearbeitet und ihre Projekte beendet. Die Kinder haben Selbstsicherheit erleben können und lenten mit Werkzeugen umzugehen, die sie vorher noch nicht verwendet hatten. Sie haben Durchhaltevermögen erüben können, während ein Werkstück, welches über längere Zeit noch unansehnlich war, sich langsam zu einem kleinen Kunstwerk verwandelte.

2. Halbjahr: Tanz und Ich

Vorstellungsvermögen • komplexe Bewegungsabfolgen • Erlernen neuer Fähigkeiten • Phantasie

MUS-E® Künstlerin Tina Machulik startete jede Tanzeinheit in der Klasse 4c mit einer kleinen „Wie geht es mir?“-Runde. Die Schüler:innen setzten sich in einen Kreis am Boden und erzählten, wie es ihnen aktuell geht, was sie beschäftigt und ob es eventuelle Verletzungen gibt, auf die Rücksicht genommen werden muss. Ausgehend von Techniken des Zeitgenössischen Tanzes startete die Klasse mit verschiedenen Warm-up-Übungen, die den Schüler:innen die Möglichkeit gaben, in ihrem Körper, im Raum und in der Gruppe anzukommen. Hier wurden Bilder benutzt, um eine Vorstellung zu geben, wie die Bewegung aussehen könnte. Mit Hilfe dieser und anderer Bilder verbanden die Kinder eine Vorstellung mit einer spezifischen Bewegung. Es folgten einige Tanztechnik-Übungen, um die Koordination, Rhythmus und Konzentration zu schulen. Die Phantasiereise und das Erlernen einer großen Choreografie am Ende jeder Stunde war für alle das Highlight.


"Die Klasse 4c hat mich mit ihrer Motivation, ihrer Hingabe und Herzlichkeit jede Woche auf's Neue überrascht." 

- MUS-E® Künstlerin Tina Machulik 

 

1. Halbjahr: Klänge, Rhythmus und Geräusche

MUS-E® Künstler Joachim Gückel berichtet:

 

"Die Klasse 4c war in diesem Halbjahr im Rahmen des Erasmus+ MUS-E® Live Friends Programms mit einer Klasse in Asturien (Spanien) unter der Leitung der Tänzerin Mercedes Prieto verbunden. Für diese spannende Ausgangssituation haben wir aus der Stadt der Brüder Grimm die Beschäftigung mit dem Märchen Dornröschen vorgeschlagen. Dazu haben wir in Kassel eine Begleitung zu dem Lied Dornröschen war ein schönes Kind erarbeitet und es mit dem Gesang auf die Reise nach Spanien geschickt. Das Lied war auch unsere Begrüßung für den ersten Video-Call.


Noch mehr als die Musik standen in dieser Zoom-Konferenz die gegenseitigen Vorstellungen im Mittelpunkt. Sehr schön, dass uns eine Spanisch sprechende Schülerin aus der Dominikanischen Republik bei der Verständigung helfen konnte. Verabredet haben wir dann die klangliche Gestaltung der wachsenden Rosenhecke für Kassel und einen Tanz aller aufgewachten Schlossbewohner:innen für Spanien. Für die wachsende Dornenhecke improvisierten wir mit Papier, Spielzeug und Small-Instruments. Aus dem direkten Kontakt mit Mercedes Prieto wuchs dann eine neue Idee: Wir erarbeiteten den Rhythmus einer Muinera aus Galizien, und die spanische Klasse tanzte dazu.

 

Die zweite Zoom-Konferenz führte beides zusammen. Wir konnten sehen, wie die Schülerinnen und Schüler zu unserem Rhythmus tanzten, und die spanische Klasse führte uns online in die Tanzschritte ein. Dieses gemeinsame Ergebnis hat uns sehr viel Freude gemacht. Im letzten Viertel des Halbjahres haben wir Lieder zu besonderen Vögeln gespielt: Adler sollen fliegen und Die Eule von Jan Delay mit Rhythmus und mit Begleitung durch Akkorde. Die Muinera spielen wir noch einmal zum Abschluss mit den Tänzerinnen und Tänzern der parallelen MUS-E® Klasse."

 

Die Schüler:innen lernen während des Projekts, improvisatorisch Klänge zu einer Geschichte zu finden. Ein hoher Anspruch war dabei das Hören auf die gesamte Gruppe während des Spielens. Die schnellen Betonungen in einem für sie ungewohnten Tanzrhythmus zu spielen, schafften alle Kinder am Ende des Projekts. Dabei lernten sie während der praktischen Erarbeitung Begriffe wie Takt und Tempo zu verwenden und entwickelten eine Vorstellung und ein Gefühl für die achttaktigen Formen der Muinera. Die Schüler:innen lernten, sich auf eine neue Situation mit Menschen aus einem anderen Land in einer weitgehend fremden Sprache einzustellen und gemeinsam ein künstlerisches Ergebnis zu schaffen. 

1. Halbjahr: Tanz und Phantasie

Verbesserung der Konzentration • Mutigsein • Erforschen des Unterschieds zwischen der eigenen Bühnenpräsenz und dem privaten Ich 

Gemeinsam mit MUS-E® Künstlerin Tina Machulik tanzte die Klasse 4b zum Thema "Phantasie." Die Tanzeinheit begann jede Woche mit einem Warm-up und einer anschließenden "Schlafreise" – ein Spiel, in dem die Kinder in verschiedenen Welten aufwachen und sich immer wieder neuen Bewegungsqualitäten stellen. Durch das Erzählen einer Geschichte entstand in den Schüler:innen ein klares Bild, wie einzelne Qualitäten aussehen könnten: "Ihr schaut euch um und seht überall auf dem Waldboden kleine Elfen. Diese sind von ihren Bäumen heruntergefallen, und ihr dürft ihnen helfen und sie vorsichtig wieder zurücksetzen." So verschieden wie die Kinder und ihre Bedürfnisse waren auch die Phantasiewelten. Ruhig und laut, langsam und schnell oder eng und weit.

 


An die Phantasiereise schloss sich ein Technikblock, in dem verschiedene Übungen anhand kleiner Geschichten erprobt wurden. Eine kleine Choreografie und ein gemeinsamer Stretch rundeten die Tanzeinheit ab. Am Ende jeder Stunde fand eine gemeinsame Reflexion statt, in der jedes Kind seine Meinung äußern konnte. 

 

 

"Heute liegen keine Elfen auf dem Boden; heute möchte ich mal Delfine aufheben." 

"In der Marionettenwelt bin ich am liebsten. Die bewegen sich so lustig." 

"Wenn sich alle konzentrieren und mitmachen, sieht das richtig toll aus – richtig professionell."