MUS-E® an der Grundschule Daun

Koordination: Barbara Bertsch


Schuljahr 2021/22

2. Halbjahr: Öffnen mit Körperbewegungen

Koordinatorin Barbara Bertsch berichtet: "Die Schüler:innen der Klasse 3a fingen in ihrem Tanzprojekt unter der Leitung von MUS-E® Künstlerin Daniela Klippel mit verschiedenen Bewegungen zum Aufwärmen an. Nun hatten sie die Aufgabe, ohne Fremdhilfe sich in zwei Gruppen aufzuteilen. Mit viel Freude bildeten sich gemischte Gruppen. Jedes Team schickte gezielt den/die beste Tänzer:in als Leiter:in der Gruppe nach vorne, damit sie ihnen gut folgen können. Nach der Tanzvorführung jeder Einheit wurden noch kleinere Gruppen von 4-5 Schüler:innen gebildet. Hier konnte dann ein eigener Tanz mit Stolz und Begeisterung kreiert werden. 

 

Eine weitere interessante Situation war, als Daniela Klippel das Wort "gehen" an die Tafel schrieb und nach Synonymen fragte. 


Krabbeln, schleichen, robben, hupfen, sagten viele in der Gruppe. Als Aufwärmübung sollten entsprechend alle schleichen, laufen, krabbeln, robben und sind teilweise vor Freude gesprungen. Als Koordinatorin in der Vulkaneifel habe ich in den letzten Jahren in vielen Schulen diesen Transfer von Themen in den Unterricht und wieder zurück in die MUS-E® Stunden erlebt. Learning by doing – ein klassischer Weg, bei dem die Schüler:innen sich später in ihrem Deutschunterricht wieder an ein bestimmtes Bewegungswort erinnern können.

 

Zum Abschluss sagte mir die Lehrerin Frau Thelen, dass einige Schüler:innen sich durch MUS-E® geöffnet haben und sich mehr am Unterricht der anderen Fächer beteiligen. Besonders ein Schüler, der sehr wenig Feingefühl hatte, kann sich nun besser bewegen und sich ohne Frust ausdrücken."

 

Was wurde erreicht?

  • Förderung des kreativen Ausdrucks über Bewegung
  • verbesserte Kommunikation, auch in anderen Fächern
  • ausdrücken, verstehen und verarbeiten von Gefühlen und Beziehungen

2. Halbjahr: Körperbewegungen zum Aufwachen

Koordinatorin Barbara Bertsch berichtet über ihren Besuch des Tanzprojekts der Klasse 3b: "In dieser Klasse war die Dynamik anders. Die Schüler:innen waren alle sehr müde. Sie haben der Nacht vorher kaum geschlafen wegen eines furchtbarem Regensturms. Noch dazu waren sie die ersten zwei Stunden auf einem Ausflug in der Stadt Daun unterwegs gewesen. Die Klasse hatte dadurch keine Energie mehr. Ich war erstaunt, wie schnell MUS-E® Künstlerin Daniela Klippel die Energie der Schüler:innen zurückbrachte. Sie führte die Kinder sanft durch Atemübungen mit Lauten des Alphabets. Die Kinder haben jeweils die Laute a, e, i, o, u für sich entdeckt. „Welcher Laut hat euch persönlich am besten gefallen?“, fragte Daniela in die Runde.


Sogar ich habe zuerst gedacht, wir würden alle die gleichen Laute wählen, aber da lag ich daneben. Jede:r Schüler:in hat ein eigenes Bewusstsein und eine eigene Dynamik für sich entdeckt und wählte individuelle Buchstaben-Lieblinge aus. Durch diese Übung konnten alle Schüller:innen individuelle Atemrhythmen und Stimmlaute finden. Danach war jede:r in der Turnhalle gut gelaunt und hatte mehr Energie zum Tanzen!" 

 

Was wurde erreicht?

  • Kennenlernen von Atemtechniken, um aktiv Prozesse des Bewusstseins zu beeinflussen 
  • Verbesserung der Konzentration 
  • Entdecken individueller Stärken

2. Halbjahr: Trommeln | Klasse 3c

Im zweiten Halbjahr stand für die Klasse 3c Trommeln auf dem Programm. MUS-E® Künstler Oliver Dippel bildete zu Beginn jeder Einheit mit den Kindern einen Kreis und übte mit ihnen Rhythmusbewegungen. Er brachte die Schüler:innen dazu, als eine Einheit mit den Füßen zu stampfen, Hände zu klatschen und zu singen: "Jetzt geht’s los!" Dann gingen die Kinder zu ihren ausgewählten afrikanischen Trommeln. Hier spielten sie verschiedene Takte – mal zusammen, mal in kleinen Gruppen.

 

Was wurde erreicht?

  • Erwecken eines Gemeinschaftsgefühls
  • Verbesserung der Konzentration
  • Verfeinerung der körperlichen Koordination
  • Ausbildung motorischen Geschicks und der Ausdauer

Koordinatorin Barbara Bertsch berichtet: "Ich habe die Klassenlehrerin Martina März gefragt, ob sie eine Veränderung in ihrer Klasse durch das Programm gesehen hat. Sie bemerkte, dass einige Schüler:innen sich aktiver im Unterricht melden würden. MUS-E® wurde zudem zu einem Fixpunkt in der Klasse, denn andere Projekte fielen in den letzten drei Jahren aufgrund von Corona weg. Noch dazu haben die MUS-E® Schüler:innen in der GS Daun sich jedes Mal gefreut, wenn ein:e Künstler:in am Donnerstag oder Freitag kam. Es hat ihnen den Schulstress weggenommen und einen Ausgleich zur Außenwelt geschaffen."

2. Halbjahr: Trommeln | Klasse 3d

Auch die Klasse 3d beschäftigte sich im 2. Halbjahr mit dem Trommeln. MUS-E® Künstler Oliver Dippel ließ die Klasse mit Rhythmusübungen in das Projekt starten. Es gelang ihm, die Klasse, deren Lehrerin erkrankt war und mehrere Vertretungen hatte, wieder zu einer Gruppe zusammenzuführen. Es folgten rhythmische Sequenzen und Takttrommeln in Kleingruppen. Jede:r durfte einmal die Leitung der ganzen Klasse übernehmen, als auch die großen Trommeln gespielt werden durften.

 

Was wurde erreicht?

  • Förderung des Zusammenhalts
  • Verbesserung der Konzentration und Koordination
  • Üben des motorischen Geschicks und der Ausdauer

Koordinatorin Barbara Bertsch berichtet: "Ein Schüler hat seinen Frust an seiner Trommel ausgelassen. Ich fand es sehr schwer, ihn nicht aufzuhalten. Später fragte ich den Trommelkünstler Oliver Dippel, ob es für ihn schlimm war, solche Schüler:innen zu sehen, wie sie gnadenlos auf seinen Trommeln trommelten. Er zuckte mit seinen Schultern und meinte: besser auf seinen Trommeln als auf jemand anders. Die Trommeln halten es aus. In diesen Moment war ich auch froh, dass die Schüler:innen so einen Weg haben, ihren Frust zu verarbeiten."


1. Halbjahr: Theaterstück "Zum Zauberwald"

Bewegung, Hören und Gefühle zeigten die MUS-E® Klassen 3c und 3d in der Grundschule Daun, wenn die Schauspielerin und Moderatorin Christina Osiewacz jeden Freitag zu Besuch kam. Nach ein paar Theater-Aufwärmübungen wurden die zwei Klassen in kleinere Gruppen gemischt. Jede Gruppe erhielt einen Titel eines Märchen, zu welchem sie sich selbst einen Text und ein Theaterstück audenken sollten. „Rotkäppchen“, „Hänsel und Gretel“ und „Die drei Schweinchen“ wurden mit viel Phantasie und Kreativität auf der großen Bühne (eine große blaue Turnmatte) vorgeführt. Die Schüler:innen, die nicht auf der Bühne waren, schlüpften in die Rolle der Zuschauer:innen und manchmal auch der Kritiker:innen. Es gab viele Vorschläge zu den einzelnen Stücken und zu jedem wurde applaudiert. Es war wunderbar zu sehen, wie alle mit Begeisterung teilgenommen haben. Frau Boldt, die Klassenleitung, bemerkte nach den MUS-E® Stunden jedes Mal im Unterricht, dass die Schüler:innen sich vermehrt am Geschehen beteiligen und sich mündlich kreativer ausdrücken.

 

Koordinatorin Barbara Bertsch berichtet:

"Ein Junge kommt vor der MUS-E® Stunde zu mir und sagt: ,Ich habe mich grau angezogen heute!' Er strahlte geradezu vor Glück. Während des Theaterstücks trat der Junge als quiekende Maus auf. Drei andere Schüler:innen waren Bäume. ,Es ist die schwerste Aufgabe im ganzen Stück', erzählte mir ein Junge. ,Nach einer Weile kann ich kaum noch meine Arme hochhalten!'. Die große Überraschung war, als Christina Osiewacz an einem Freitag kam und die Klasse ihr Stück vorführte. Frau Reitz, die Klassenleitung, hatte keine Ahnung, dass die Kinder jede Pause geschrieben und geprobt hatten. Es war ein sehr berührender Moment, das Stück zu sehen."

Was wurde erreicht?

  • Kreativität
  • Kompromissfähigkeit
  • Handlungsplanung
  • Problemlösung
  • Kommunikation

 


1. Halbjahr: Afrikanische Djembe und Zusammenspiel mit Basstrommeln

Die Klassen 3a und 3b erlebten im ersten Halbjahr 2021/22 ein Trommelprojekt mit MUS-E® Künstler Oliver Dippel in der Turnhalle der Grundschule Daun. Die Schüler:innen waren jedes Mal selbst für den Transport vom Musikraum in die Turnhalle und wieder zurück verantwortlich. Auffällig war, dass in der Turnhalle eine völlig andere Gruppendynamik herrschte, allein durch die veränderte Akustik während des Trommels in der Turnhalle gegenüber dem Trommeln im Musikraum. Sobald die Schüler:innen in der Turnhalle ankamen, packten sie eifrig die Trommeln aus und bildeten einen großen Kreis. Ohne Hemmungen fingen sie jede Stunde an, ihren eigenen „Beat“ auf den Instrumenten zu schlagen. Es herrschte ein fröhliches Durcheinander. Langsam führte Oliver Dippel ohne Worte mit seinem Rhythmus die ganze Gruppe zu einem gemeinsamen Ende. Die Konzentration der Schüler:innen verbesserte sich stetig, während sie mit Schlagübungen von Laut zu Leise durch den singenden Künstler zusammengeführt wurden. Danach gab es für die eine Hälfte des Kreises einen bestimmten Rhythmus zu schlagen, zu dem die andere Hälfte mit einem Zwischen-Schlagrhythmus einstimmte. Die Lehrerinnen beider Klassen berichteten unabhängig voneinander, dass ihre Klasse ein völlig neues Harmonie- und Gemeinschaftsgefühl erhalten hat.

Was wurde erreicht?

  • Schulung der Augen-Hand-Koordination
  • Verbesserung des Rhythmus- und Lautstärkegefühls
  • Steigerung der Konzentration
  • Schärfung der Wahrnehmung für die unterschiedlichen Klangtöne der verschiedenen Trommeln

Koordinatorin Barbara Bertsch berichtet:

"Die Klassen 3a und 3b haben jeweils zwei Schulstunden in der Woche Trommeln mit dem MUS-E® Künstler Oliver Dippel. Ein großer Kreis mit afrikanischen Trommeln für die Schüler:innen stehen bereit. Plötzlich fangen drei Schülerinnen ohne Vorankündigung von Oliver an, einen guten Rhythmus auf ihren Trommeln zu schlagen. Als Besucherin am diesem Tag war ich sehr beeindruckt und erstaunt, wie gut sie waren. Ich habe mich gefragt, ob ich überhaupt mithalten könnte! Mit der Zeit hat die gesamte Klasse mitgespielt. Später habe ich erfahren, dass Oliver seinen Schüler:innen immer die Freiheit überlässt, sich auch kreativ und ohne Vorgaben auf ihren Trommeln auszudrücken. So habe ich eine Klassengemeinschaft erlebt mit Hilfe vom Trommeln, da jede:r mitgemacht hat, egal ob man gut oder nicht so gut war. Jedes Herz kann trommeln, auch ich."


Schuljahr 2020/21

2. Halbjahr

Aufgrund der erneuten Schulschließungen konnte MUS-E® leider nicht an der Grundschule Daun stattfinden. Anfang März, als der zweite Lockdown vorbei war, stoppte die Schule aus Sicherheitsgründen alle externen Projekte, inklusive MUS-E®. Aufgrund des Betretungsverbotes hatten nur Schüler:innen und Schulpersonal Zugang zum Schulgelände. Mit dem 21. Juni 2021 öffnete die Schule ihre Türen wieder für alle Menschen. Von Rektor Irle, Werner Schmitt, Vorsitzender des Vereins MUS-E Deutschland e.V. und Mitbegründer von MUS-E®, und Koordinatorin Barbara Bertsch wurde beschlossen, dass die vier MUS-E® Klassen 2a-d ab September mit dem Programm einen frischen Start ins nächste Schuljahr 2021/22 haben werden. Die Schüler:innen und Lehrer:innen freuen sich auf ein neues MUS-E® Jahr und blicken optimistisch in die Zukunft.

1. Halbjahr: Cartoon-Kunst

Nach den Herbstferien ist MUS-E® Künstlerin Lydia Weber (Malerei) aufgrund einer Erkrankung leider ausgefallen. Frau Weber war traurig, dass sie das Projekt nicht weiterführen konnte, aber gleichzeitig auch sehr dankbar für die Erlebnisse mit ihren MUS-E® Klassen. Auch wir bedanken uns recht herzlich bei Frau Weber und wünschen ihr alles Gute! Schließlich konnte eine neue Künstlerin für die Klassen 2c und 2d gefunden werden: Evamaria Deisen aus Kaisersesch bot in diesem Halbjahr das Projekt Cartoon-Kunst an. Sie zeigte den Schüler:innen die verschiedensten Arten von Kunst und Malerei und brachte ihnen bei, wie sich Emotionen mittels Cartoons ausdrücken lassen. Die Lehrerinnen haben bemerkt, dass die Schüler:innen Hemmungen abbauen, mehr kommunizieren und die Gefühle anderer besser respektieren. 


1. Halbjahr: Alice im Wunderland

Die Klassen 2a und 2b waren mit dem Schauspieler Martin Geisen im ersten Halbjahr 2020/21 damit beschäftigt, eine Geschichte basierend auf "Alice im Wunderland" zu erstellen. Ein neues Theaterstück wurde von den Schüler:innen ausgedacht und geschrieben, danach haben sie selbst die Rollen vergeben. Herr Geisen plante außerdem, mit seinen Klassen die Aufführung "Alice im Wunderland" im Theater Trier zu besuchen. Dabei wollte er die Schüler:innen auch noch einen Blick hinter die Kulissen werfen lassen. Leider musste der Besuch aufgrund der Corona-Einschränkungen verschoben sowie das geplante Theaterstück abgesagt werden. Um den Coronavorschriften gerecht zu werden, konnte Herr Geisen seine Stunden in die Turnhalle verlegen. Dort führte er Schauspielübungen mit den Schüler:innen durch, welche er selbst mit seinen Kolleg:innen im Theater Trier ausübt.


Es war erstaunlich, wie die Schüler:innen sich mit ihren Gesichtern und ihren Körpern ausdrücken können. Den Klassenlehrerinnen ist aufgefallen, dass die Schüler:innen mehr und mehr aufgeblüht sind.  Herr Geisen kehrte leider Mitte Januar zurück ins Trierer Theater. Christina Osiewacz, eine Theater- und Schauspielkollegin, sollte das Programm im darauffolgenden Halbjahr fortsetzen.


Schuljahr 2019/20

2. Halbjahr

In Daun startete im Schuljahr 2019/20 MUS-E® erfolgreich in vier Klassen mit den Künstler:innen Lydia Weber (Malerei) und Michael Hussmann (Bildhauerei). Aufgrund der Einschränkungen während des Lockdowns konnten im zweiten Schulhalbjahr die Kinder nicht mit den Künstler:innen zusammenarbeiten. Vorgesehen waren Lydia Weber mit einem Projekt zur Experimentellen Malerei und Martin Geisen mit einem Theaterprojekt. Im neuen Schuljahr wird MUS-E® auf Wunsch der Schule und aufgrund des guten Starts fortgeführt. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

1. Halbjahr: Meine kleine Bühne – Aus einer Verpackung wird ein Kunstwerk

Über Wochen sammelten die Kinder der Klassen 1a und 1b gemeinsam mit der experimentellen Bildenden Künstlerin Lydia Weber leere Obstkistchen, die zu schade für den Müll waren. Zunächst wurden die Titel der einzelnen Bühnen besprochen – von Fußball, Tanz und Zoo, Musik und Film. Die Wände der Bühne wurden mit Acrylfarben bemalt. Gearbeitet wurde schrittweise, für außen zwei Blau- und zwei Gelbtöne und innen Rot-Weiß- und Gelbtöne. Die Gestaltung der Wände bestimmten die Kinder selbst. Das Bühnenbild wurde dem Titel entsprechend auf Zeichenpapier mit Wachsmalkreide erarbeitet und auf das Innere der Rückwand geklebt. Ebenso entstanden kleinere Elemente, die gemalt, aufgeklebt auf Pappe, in Form geschnitten und im Abstand zum Bühnenbild befestigt wurden.


Was wurde erreicht?

  • Eine wertvolle Erfahrung, aus etwas scheinbar Nutzlosem ein Kunstwerk zu machen
  • Üben des Mischens von Farben
  • Verbesserung des Miteinanders innerhalb der Klassen

"Begeisterung beim Malen, Stolz und Freude zum gelungenen Ergebnis waren nicht zu übersehen."

- Lydia Weber