MUS-E® an der Eichendorffschule

Koordination: Rushy Rush und Nicole Wagner

Zwei Klassen der Eichendorffschule in Offenbach am Main nehmen seit dem Schuljahr 2022/23 an MUS-E® teil. MUS-E® an der Eichendorffschule wird gefördert durch die PwC-Stiftung im Stifterverband.



Schuljahr 2023/24

2. Halbjahr: "Warum sehe ich, was ich sehe?" | Die Welt des Bewegtbildes (Trickfilm)

Kennenlernen von Medientheorien • Kommunikation • Projektplanung • Zusammenarbeiten • Kameratechnik, Tonbearbeitung, Schnitt • Lob und Feedback

Im Projekt "Warum sehe ich, was ich sehe?" | Die Welt des Bewegtbildes (Trickfilm) mit MUS-E® Künstler David Sarno beschäftigte die Klasse 2a sich intensiv mit der Film- und Trickfilmproduktion. Die Schüler:innen erhielten zunächst eine theoretische Einführung in das Medium Film und lernten, wie das menschliche Auge Bilder in schneller Abfolge als Bewegung wahrnimmt. Diese Erkenntnis war die Grundlage für das Verständnis, wie Geschichten in Bewegtbildern erzählt werden. Das Projekt behandelte auch die Grundprinzipien der Kommunikation und das Zusammenspiel zwischen Sender:in und Empfänger:in einer Nachricht. Die Kinder lernten, welche wesentlichen Elemente für eine gute Geschichte notwendig sind und entwickelten ein Storyboard, um ihre Erzählung in 3 bis 6 Bildern darzustellen. Im praktischen Teil des Projekts wurden die Kinder in fünf Gruppen aufgeteilt, die jeweils ihre eigenen kurzen Geschichten erarbeiteten. Dabei setzten sie sich mit den Grundlagen der Technik auseinander: Kamera, Licht und Animations-Apps. 


Jede Gruppe hatte ihre eigene Rollenaufteilung: Wer bedient die Kamera? Wer führt Regie? Wer animiert die Figuren? Die Kinder bauten Figuren und Requisiten, gestalteten Hintergründe und gingen anschließend an die Animation und den Dreh ihrer eigenen kurzen Trickfilme. Die Gruppen prüften regelmäßig die Umsetzbarkeit ihrer Konzepte im Hinblick auf Zeitmanagement und passten ihre Ideen entsprechend an. Der Höhepunkt des Projekts war die Präsentation der fertigen Filme in Form eines kleinen "Filmfestivals", bei dem jede Gruppe stolz ihre Arbeit vor den anderen vorführte.

2. Halbjahr: Skulpturen & Objekte

Steigerung und Umsetzung der plastischen Vorstellungskraft • Selbstreflexion • Stärkung der Klassengemeinschaft und des Selbstwerts • feinmotorische Fähigkeiten • Erweiterung des Kunstbegriffs

Im Projekt „Skulpturen & Objekte“ mit MUS-E® Künstlerin Nadine Röther hatten die Kinder der Klasse 2c der Eichendorffschule Offenbach die Gelegenheit, sich kreativ mit einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien auseinanderzusetzen. Der Kurs begann mit einer spannenden Einführung in die Werke des Künstlers Claes Oldenburg, dessen überdimensionalen Alltagsobjekte als Inspiration dienten. In Kleingruppen gestalteten die Kinder aus Zeitungspapier und Kreppband die Grundformen von Brezeln, Bonbons, Bananen, Karotten und Paprikas. Mit Hilfe von Pappmachée wurde die Form weiter ausgearbeitet und nach dem Trocknen mit Plakatfarben bemalt. Die beeindruckenden Objekte, die jetzt im Fenster des Klassenzimmers zu sehen sind, wurden anschließend durch ein Fotoshooting dokumentiert.


Als Erinnerung an das Projekt fertigten die Kinder Objektrahmen, um ihre Fotos zu präsentieren. In Anlehnung an Michael Endes „Schnurpsenzoologie“ entstanden zudem kleine Phantasietierchen aus Salzteig, die in einem Diorama ihr Zuhause fanden. Die Kinder erschufen daraufhin Schrottroboter und -tiere aus Verpackungsmaterialien und stellten Bauwerke aus Pappschachteln zusammen. Ein weiterer kreativer Höhepunkt war das Basteln von „Ich-Plastiken“ aus farbigem Papier, bei dem die Kinder mit einer Geheimsprache arbeiteten, um ihre individuelle Persönlichkeit auszudrücken. Beim Thema „Musik ist… unsere gemeinsame Sprache“ im Rahmen der Schulprojektwoche konnten die Kinder aus einer Vielzahl von Materialien wählen, um ihre eigene Kunst zu gestalten. Von farbigem Sand über Federn bis hin zu Wachsmalstiften – das Projekt bot vielfältige Möglichkeiten, sich kreativ auszudrücken und eigene Ideen umzusetzen.

 

"Die gemeinsame Zeit ist für uns alle ein großer Gewinn!"

- Dijana Radulovic (Klassenlehrerin)

1. Halbjahr: Nur ein bisschen Wasser! | Tanz und Theater

Im ersten Halbjahr 2023/2024 arbeitete MUS-E® Künstlerin Anno Bolender mit der Klasse 2a der Eichendorffschule in Offenbach am Projekt "Nur ein bisschen Wasser!" aus der Sparte Performative Bildung. Das Projekt kombinierte Tanz und Theater, um den Schüler:innen eine neue Form der künstlerischen Ausdrucksweise zu eröffnen. Zu Beginn wurde den Kindern auf spielerische Weise die abstrakte Natur von Tanz und Theater nähergebracht. Mit Hilfe von Bewegungsspielen wie "Lava, Wasser, Wolken" und "Stopptanz" erlebten sie, wie eng diese Kunstformen mit alltäglichen Erfahrungen verbunden sind. Dies diente als Basis für die folgende Explorationsphase, in der die elementaren Bestandteile von Tanz und Theater untersucht wurden. Die Kinder lernten durch zwei Leitsätze: 


"Tanzen ist mit dem Körper sprechen" und "Theater ist so tun, als ob". Diese Sätze halfen ihnen, die Konzepte von Bewegung, Figuren, Handlung, Bühne und Kostümen zu erfassen. Zentrale Grundlage des Projekts war das Buch "Nur ein bisschen Wasser!", das spielerisch und bildhaft die Klimakrise behandelt. Aus dem Buch wurden Impulse wie "Welche Figuren gibt es hier?" oder "Wie könnten Bewegungen für Wasser aussehen?" gewonnen, die den kreativen Prozess der Kinder anregten. Am Ende des Projekts führten die Schüler:innen eine improvisierte Adaption des Buches auf. Die erlernten Techniken aus Tanz und Theater flossen in diese Aufführung ein und gaben dem Thema der Klimakrise eine greifbare, künstlerische Form. Anno Bolender war wichtig, dass die Kinder über Tanzen und Theater Selbstwirksamkeit und Empowerment erfahren. Deshalb wurden mit all dem gearbeitet, was die Kinder selbst mitbrachten. Partizipation war dabei sehr wichtig. Jede MUS-E® Stunde wurde mit einer sogenannten "Gefühlsrunde" begonnen, bei der die Kinder im Stuhlkreis in die Mitte ("unsere Bühne") gingen, und mimisch zeigten, wie sie sich gerade fühlten und was sie am Morgen bereits erlebt haben. So lernten die Kinder, zu überlegen, wie es ihnen geht und wie sie dies zeigen können. Auch wurden die Schüler:innen während des Projekts in alle Entscheidungen miteinbezogen.

 

"Besonders schön war zu beobachten, dass auch Kinder, die sich sonst sehr wenig zutrauen und oft unsicher sind, Momente und Rollen gefunden haben, die ihnen ein gutes Gefühl vermittelten. Nicht zuletzt die liebevolle Begleitung durch die Künstlerin hat dieses Halbjahr für die Kinder positiv geprägt."

- Verena Bartoczewicz, Klassenlehrerin


Schuljahr 2022/23

2. Halbjahr: Kunst und Spiele

Das Projekt "Kunst und Spiele" mit MUS-E® Künstler Rushy Diamond in der Klasse 1a vereinte verschiedene kreative Ansätze, die speziell für die Bedürfnisse der Schüler*innen entwickelt wurden. Basierend auf Rushy Diamonds Bildungsästhetischen Formaten, entstand in Absprache mit der Klassenlehrerin ein maßgeschneiderter Mix aus den Konzepten „Asphalt-Spiele“ (Tape-Art), freier Gestaltung und Schablonen- sowie Sprühtechniken, inspiriert vom „Graffiti-Customizing“. Der Fokus des Projekts lag auf der Förderung der geistigen Fähigkeiten, der Schulung von Sinnen wie Reaktion, Akustik und Optik sowie dem Vermitteln grundlegender geometrischer Formen. Zu Beginn entwickelten die Kinder gemeinsam mit dem Künstler einfache Spiele, die als Grundlage für komplexere Aufgaben dienten. 


Diese Spiele, die anfänglich im Klassenzimmer und später auf dem Schulhof umgesetzt wurden, wuchsen im Laufe des Projekts in ihrer Komplexität. Ein Höhepunkt des Projekts war die Erschaffung eines lebensgroßen „Mensch ärgere dich nicht“-Spielfeldes, das aktiv gespielt wurde. Hierfür entwarfen die Schüler*innen Schablonen, die sie eigenständig auf T-Shirts sprühten, um ihre Spielfiguren zu gestalten. Bis zum Ende des Projekts spielten die Kinder das Spiel nahezu täglich, was ihre Teamarbeit und Kreativität nachhaltig stärkte. Die Ergebnisse des Projekts zeigten schnell Erfolge: Die Kinder erlernten zügig die Technik des Tapens und entwickelten fantasievoll Spielregeln und Bildkompositionen. Sie regulierten sich weitgehend selbst und entwickelten Fähigkeiten in Teamarbeit und strategischer Planung. Die gemeinsame Arbeit förderte sowohl Konzentration als auch Geduld, während Stärken und Schwächen ausgeglichen wurden.

 

"Die Kinder haben einen riesen Spaß und sind Montags den ganzen Tag lang schon aufgeregt und voller Vorfreude auf Rushs Besuch. Wir spielen of in den freien Stunden die mit ihm gemeinsam erfundenen Spiele."

- Lehrperson

 

"Unser Kind erzählt uns immer von seinen Erlebnissen und spricht voller Freude von Rush und den Spielen."

- Eltern eines Kindes