Koordination: Vivian Schöchlin
Ins zweite Schulhalbjahr 2021/22 starteten am 7. März sieben Klassen der Mannheimer Friedrich-Ebert-Grundschule.
Schuljahr 2023/24
Ästhetisches Empfinden • technische Kenntnisse • Farbenlehre • Experimentieren • Bewusstsein
Die Schüler:innen der Klasse 1d tauchten zusammen mit MUS-E® Künstlerin Cynthia Wijono in eine kreative und experimentelle Welt ein, um spielerisch Material, Form und Farbe zu erforschen. Im ersten Teil des Projekts wurden kleine Figuren und Objekte aus Pappmaché geformt. Anschließend gestalteten die Kinder aus farbigem Pappmaché individuelle Selbstportraits, indem sie das Material zusammendrückten und eine neue Form des "Malens" entdeckten. Diese Selbstportraits wurden zu einem großen Wandteppich verknüpft und in der Aula präsentiert. Im weiteren Verlauf des Projekts lernten die Schüler:innen verschiedene Farben und Techniken kennen, darunter Acryl- und Aquarellfarben, Ölpastellkreiden und Wachsmalstifte. Auch Naturfarben wie Rote Beete, Spirulina und Kurkuma fanden Anwendung.
Mit Stempeltechniken, bei denen Blätter und Blüten zum Einsatz kamen, eröffneten sich den Kindern neue kreative Möglichkeiten. In den folgenden Projekten wurden Bücher durch Faltungen und Papierschnitte kreiert und Traumhäuser gestaltet, die sowohl innen als auch außen detailliert bemalt wurden. Ein besonderes Highlight war das Tunnelbuch, bei dem Landschaften aus Pflanzen und Tieren entwickelt und die Zwischenräume ausgeschnitten wurden, sodass man die Details der nächsten Seiten wie durch einen Tunnel sehen konnte. Zum Abschluss bastelten die Kinder aus Karton ein Mäppchen für ihre zweidimensionalen Kunstwerke, das sie mit Collagetechniken aus Tonpapier verzierten.
Geduld • Resilienz • Regelbewusstsein • Wertschätzung • Fehlertoleranz
Mit MUS-E® Künstlerin Kerstin Kiefer fanden die Klassen 1a und 1c in den MUS-E® Stunden zum Thema "Gemeinsam sind wir stark!" als Gemeinschaft zusammen und stärkten ihren Zusammenhalt durch gruppenbindende Spiele und Übungen. Die Stunden wurden ritualisiert begonnen und endeten stets mit einem gemeinsamen Ruf, um der Gruppe Sicherheit und Struktur zu geben. Zu Beginn jeder Stunde versammelten sich die Schüler:innen im Bewegungskreis. Hier sagte jedes Kind seinen Namen und machte dazu eine Bewegung, die alle anderen im Chor nachmachten. So wurde die Begrüßung zu einem gemeinschaftlichen Erlebnis. Ein weiteres wichtiges Spiel war "Schön, dass du da bist", bei dem die Kinder lernten, dass das "Wie" der Kommunikation oft eine größere Wirkung hat als das "Was". Unterschiedliche emotionale Haltungen, in denen der Satz gesprochen wurde, verdeutlichten dies spielerisch und halfen, ein tieferes Verständnis für zwischenmenschliche Kommunikation zu entwickeln. Für Spaß sorgte das Spiel "Babbelbonbon", bei dem ein imaginäres Bonbon im Kreis herumgereicht wurde, das die Kinder dazu brachte, Geräusche zu machen, sobald sie es "in den Mund nahmen". Dabei durften nur Geräusche und keine Worte erzeugt werden, was für viele Lacher sorgte. Die restlichen Stunden waren mit weiteren Spielen gefüllt, die den Gruppenzusammenhalt stärkten. Beim Spiel "Au Ja!" konnten die Kinder ihre Phantasie ausleben. Sie liefen durcheinander im Raum, und ein ausgewähltes Kind rief eine Aktivität aus, die die ganze Gruppe begeistert nachmachte. Dieses Spiel förderte nicht nur die Kreativität, sondern auch das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Beim Tiere-Raten schlüpften die Kinder in die Rolle von Tieren und drückten deren Bewegungen ohne Geräusche aus, was ihre Beobachtungsgabe und den körperlichen Ausdruck schulte. Das beliebte Stopp-Tanz-Spiel, bei dem die Kinder ihre Körpergeschicklichkeit und Aufmerksamkeit unter Beweis stellten, erreichte Kultstatus in der Klasse. Es gab sogar zwei Varianten des Spiels: eine, bei der ausgeschiedene Kinder nach kurzer Zeit wieder mitspielen durften, und eine strengere Version, bei der nur ein Kind am Ende übrig blieb. Das Projekt umfasste viele weitere Spiele, wie das Memory-Spiel mit Menschen und das Klammer-Fangspiel, die den Schüler:innen halfen, als Gruppe zusammenzuwachsen und dabei viel Spaß zu haben.
Das Musikprojekt mit MUS-E® Künstlerin Katharina Gross in der Löwenklasse 1b der Friedrich Ebert Grundschule verlief äußerst dynamisch und abwechslungsreich. Jede Stunde begann mit einem gesungenen Begrüßungsritual, unterstützt durch eine Gitarre, und integrierte dabei den "Guten-Morgen"-Gruß in verschiedenen Sprachen für die international aufgestellte Klasse. Ein besonderes Highlight war das Erlernen des "Nisa-Lieds", das von der Klasse aufgrund einer Namensähnlichkeit humorvoll auf "Lisa" abgewandelt wurde. Weitere musikalische Aktivitäten umfassten das "Navajo Steinspiel", eine komplexe Gesangs- und Bewegungskoordination, und das Lied "Jimba Papaluschka" in Moll. Der Einsatz von Orff-Instrumenten spielte eine zentrale Rolle im Projekt. Die Kinder lernten, einfache Rhythmen zu spielen, die Dynamik zu variieren und die Einsätze präzise zu gestalten. Elemente aus Tschaikowskys "Nussknacker-Suite" wurden als unterstützendes Playback verwendet, um die Einsatzkombinationen in Gruppen zu üben. In einer besonders interaktiven Stunde durften die Kinder eine Gruppe von Orff-Instrumenten dirigieren, was das musikalische Talent einiger Schüler:innen offenbarte. Es zeigte sich jedoch auch, dass einige musikalisch begabte Kinder mit der Lautstärke und Disziplin einer ersten Klasse ihre Schwierigkeiten hatten. Das Projekt endete mit einer musikalischen Aufführung, in der die erlernten Stücke und Rhythmen präsentiert wurden. Die Vielseitigkeit der Klasse und die sorgfältige pädagogische Begleitung machten das Halbjahr zu einer wertvollen und lehrreichen Erfahrung für alle Beteiligten.
Im Projekt "Empfindsames Hören und lebendiges Musizieren" führte der MUS-E® Künstler Johannes Santos die Klasse 2c durch eine vielfältige musikalische Reise. Im Mittelpunkt der MUS-E® Stunden stand das Hören und Lauschen, was angesichts der heutigen Reizüberflutung besonders wichtig ist. Die Kinder lernten, das reine und leise Lauschen zu schätzen und es in lebendiges Musizieren zu verwandeln und entdeckten dabei, welche Geräusche und Klänge Alltagsgegenstände wie Hölzer, Gläser, Flaschen oder auch die Dinge aus ihrem Schulranzen erzeugen können. Sie lauschten den Klängen von bewegtem oder gerissenem Papier, experimentierten mit Gummis, um Saiteninstrumente zu verstehen, und erzeugten mit Strohhalmen Oboenklänge.
Im weiteren Verlauf des Projekts arbeiteten die Kinder mit Percussion-Instrumenten, Klangröhren und dem Metallofon. Sie erlebten, wie Klänge laut oder leise sein, sich schnell verändern, kurz oder lange klingen, pulsierend oder flächig sein können. Dazu erfanden sie eigene Sätze, die sie zu den erarbeiteten Rhythmen rappten. Die Klasse erkannte, dass sie einige Zeit proben musste, um ein musikalisches Stück entstehen zu lassen. Letztendlich gelang es ihnen, und sie präsentierten ihre Aufführung beim Schulfest im Juni. Viel Arbeit wurde in das Erlernen von Rhythmus investiert. In verschiedenen Geschwindigkeiten spielten die Kinder motorische Rhythmen miteinander oder in Gruppen sogar gegeneinander. Obwohl es nicht allen sofort gelang, nahmen sie sich die nötige Zeit, um genau zu üben. Bei Bewegungsspielen mit Trommeln wurden ihre Geduld und Pünktlichkeit auf die Probe gestellt.
Im Laufe des Projekts lernte die Klasse das Stück "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofjew kennen. Alle Figuren und Instrumente – wie Peter (Violine) und der Vogel (Querflöte) – wurden lebendig nachgespielt. Mit tiefen Instrumenten gestalteten sie eine würdige Klangkulisse für den Auftritt des Wolfs. Die Kinder lauschten auch dem Klavier und lernten Stücke kennen, die Wolfgang Amadeus Mozart in ihrem Alter komponierte. Später wurden Klavierstücke zum Thema "Ritter und Reiten" vorgestellt. Die Klasse begegnete zudem Beethoven und tauchte in die Geheimnisse von Camille Saint-Saëns' "Kuckuck" ein. Es wurden neue Lieder gesungen und die Schüler:innen erlebten, wie Sänger:innen in einer Musik-Akademie ihre Stimmen ausbilden und sich einsingen.
Mit Hilfe von Grafiken am großen Bildschirm setzten sie dies sofort in die Praxis um. Am Ende des Projekts verwandelte sich die 2c in ein großes, klingendes Klassenorchester, in dem jede:r Schüler:in ein Instrument spielte. Mit Klangröhren, Zimbeln, Becken und Schellen probten sie Klang-Bewegungsstücke (Audiopädie). Besonders geübt wurde, beim Musizieren ganz leise zu sein und aufeinander zu hören. Der Klang eines Instruments diente als Startimpuls für das nächste. Schließlich lernten die Kinder auch, ihre Musikinstrumente geordnet wieder aufzuräumen.
In diesem Halbjahr widmete sich die Klasse 2a dem faszinierenden Prozess des Geschichtenerzählens unter der Leitung von MUS-E® Künstlerin Kerstin Kiefer. Die Kinder näherten sich diesem Thema aus verschiedenen Perspektiven: als Autor:innen, Regisseur:innen, Schauspieler:innen sowie als Publikum. Zu Beginn des Projekts erkundeten sie gemeinsam das Geschichtenerzählen als Gruppe. Mit dem Spiel "Ja, genau! Und dann …" im Kreis fügte jede:r der Reihe nach einen weiteren Satz hinzu, um einen roten Faden in der Geschichte zu entwickeln. Dabei wurden grundlegende Fragen aufgeworfen: Für wen erzähle ich – für mich oder für andere? Wie ist eine Geschichte aufgebaut? Mit welchen Mitteln kann ich eine Geschichte erzählen, damit sie interessant ist? Diese Untersuchungen dienten dazu, das Verständnis für das Erzählen von Geschichten zu vertiefen.
Das Hauptaugenmerk lag auf der Gruppenarbeit, wobei die Kinder zufällig in Teams eingeteilt wurden. Dies ermöglichte es, das soziale Gefüge der Klasse zu stärken und zu zeigen, dass jede:r mit jeder:m zusammenarbeiten kann. Durch freies improvisiertes Spiel entwickelten die Kinder gemeinsam in kurzer Zeit eine Struktur. Dabei wurden individuelle Wünsche und Ziele stets mit der Gruppe abgestimmt, um Kompromissfähigkeit zu fördern und zu zeigen, dass Theater spielen eine gemeinschaftliche Anstrengung ist. In einem bewertungsarmen Raum hatten die Kinder die Freiheit, ohne Druck kreativ zu sein und gemeinsam Spaß zu haben. Durch das Projekt "Ich erzähle euch mal eine Geschichte" wurden nicht nur Kreativität und Phantasie entfaltet, sondern auch wertvolle soziale und kollaborative Fähigkeiten entwickelt.
"Es war schön, dass wir spielen durften, was wir erzählen wollten."
- Amira
"Mein Lieblingsspiel ist: Schön, dass du da bist."
- Timothy
"Geschichten spielen ist toll."
- Philip
Auch die Klasse 2b konnte in diesem Halbjahr mit MUS-E® Künstlerin Kerstin Kiefer das Geschichtenerzählen üben. Für diese Gruppe war es besonders wichtig zu lernen, dass die Gruppenbildung willkürlich ist. Daher wurden die Kinder stets per Zufall in Teams eingeteilt. Zwischendurch wurden immer wieder Bewegungsspiele eingebaut, um die Anstrengung des Improvisationsspiels auszugleichen. Wichtig war auch hier die Gruppenarbeit, um das soziale Gefüge der Klasse zu stärken. Die Kinder lernten, dass eine Geschichte erst richtig zur Geltung kommt, wenn sie gemeinsam erarbeitet wird. Wenn sich einzelne Kinder hervortun und andere stets zurücktreten, wurde besprochen, dass es auch andere Wege gibt, das Ziel zu erreichen. Durch Improvisationsaufgaben übten die Schüler:innen in allen Kombinationen von Gruppenbildung, ihren Mitschüler:innen etwas zu präsentieren, wobei sie sehr wenig Vorgaben erhielten. Mit einem Spiel mit Würfeln, auf denen Symbole abgebildet waren, konnten sie flexibel ihre Geschichten zusammenbauen. In den anschließenden Gesprächen wurden Feedbackregeln eingeübt. Zuerst wurde besprochen, was das Publikum am tollsten, lustigsten oder besten fand, und dann wurden eigene Wünsche zum Ausformen der Geschichte geäußert. Dabei gab es weder Richtig noch Falsch.
"Mir hat Musik-Stopptanz am besten gefallen, da konnten wir toben und manchmal durften wir uns Musik wünschen, das war cool."
- Aleandro
"Geschichten spielen war toll, und Babbelbonbon."
- Lina
"Am besten hat mir gefallen, wie wir uns in Tiere verwandelt haben."
- Rebecca
Gemeinsam musizieren • Dirigieren • Lieder singen und begleiten • Klassische Musik und Instrumente kennenlernen
In diesem Halbjahr wurden zwei Gruppen der Klasse 1d mit kürzeren Einheiten gebildet, um der Konzentrationsfähigkeit der Kinder entgegenzukommen. Frau Kleinert begleitete als zweite Lehrerin MUS-E® Künstlerin Katharina Gross dabei. Gemeinsam erkundeten sie verschiedene musikalische Aktivitäten. Die Schüler:innen liefen beispielsweise Melodielinien der Blasinstrumente aus Michael Nymans "In Re Don Giovanni" im Raum verteilt und zählten spielerisch einen Einsatz aus.
Mit Orff-Instrumenten simulierten sie eine Schlittenfahrt und lernten, wie sie mit Xylophon-Tönen einen Parcours vom Grundton bis zur Quinte bauen und spielen können. Besonders wurde auch auf das Bewegungsbedürfnis der Kinder geachtet. Katharina Gross nutzte das alte Orchesterglockenspiel, um den Schüler:innen das Unterscheiden zwischen chromatischen und diatonischen Farben beizubringen. Mutige Kinder improvisierten sogar an einem Tag auf der Gitarre für die Klasse. Das Navajo-Steinspiel erfreute sich ebenfalls großer Beliebtheit und die Schüler:innen erlebten verschiedene Taktarten beim Dirigieren.
In den Klassen 1b und 1c war MUS-E® Künstlerin Svenja Doyen mit einem Projekt aus der Sparte der Bildenden Kunst aktiv.
Umgang mit Material und Farbe • Einbindung von Natur in die Kunst • Pflege von und Umgang mit Werkzeug • Sinne schärfen
Im Projekt "Natur" unter der Leitung von MUS-E® Künstlerin Cynthia Wijono erforschten die Schüler:innen der Klasse 1a faszinierende Verbindungen zwischen Kunst und Natur. Nachdem sie sich mit grundlegenden Techniken wie dem Papier schöpfen und dem Formen kleinerer Figuren aus Papiermaché vertraut gemacht hatten, tauchten sie tiefer in die Thematik ein. Mit Hilfe von kleinen Objekten aus der Natur und inspirierenden Bildern schufen die Schüler:innen Skulpturen und gemalte Bilder. Getrocknete Orangenschalen dienten als Vorlage für das Abformen mit Papiermaché, während Blumen aus Zeitungspapierwürsten und Pulpe gefertigt wurden. Diese Kunstwerke wurden anschließend bemalt und dienten als Experimentierfeld für den Umgang mit Aquarellfarben.
Im weiteren Verlauf experimentierten die Schüler:innen mit natürlichen Farben wie Kaffee, Kurkuma und Rote-Bete-Saft, wobei sie Tiere und Landschaften gestalteten. Jede:r Schüler:in wählte eines ihrer Bilder aus, für das ein Rahmen aus Kartonstreifen gebaut wurde. Dieser Rahmen konnte mit Farbe und natürlichen Materialien wie getrockneten Blüten, Kaffeepulver und Tannennadeln gestaltet werden. Das Projekt "Natur" bot den Schüler:innen nicht nur die Möglichkeit, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entwickeln, sondern auch eine tiefere Verbindung zur natürlichen Welt herzustellen. Es war eine inspirierende Reise voller Kreativität und Entdeckungen, die die Phantasie der Kinder beflügelte und ihr Bewusstsein für die Schönheit der Natur stärkte.
Schuljahr 2022/23
Achtsamkeit mit dem eigenen Körper und anderen • Spiegeln von Bewegungen • Tanzen • Zuschauen
MUS-E® Künstler Rafael Valdivieso berichtet aus dem Projekt in der GFK:
"In dieser Gruppe haben wir sehr viel Partner:innen-Übungen gemacht. Die Kinder haben gelernt, wie sie mit sich, aber auch mit anderen Körpern und Grenzen umgehen können und dürfen. Am meisten Spaß hatten sie, wenn sie sich gegenseitig durch den Raum führen durften. Das Kind, das geführt wird, schließt die Augen und muss versuchen zu vertrauen, während das andere es an den Schultern hält und durch den Raum führt. Am Anfang waren einige sehr überfordert und haben sich kaum getraut, die Augen zu schließen, andere dagegen waren viel zu unvorsichtig und schnell. Doch über die Zeit ging es immer besser und alle haben sich angepasst.
Nachdem wir gelernt haben, zusammen durch den Raum zu laufen, haben wir gelernt, wie wir uns gegenseitig bewegen können. Manchmal ohne Berührung die Bewegung des Gegenüber spiegeln, manchmal mit Berührung das Gegenüber wie eine Puppe oder Statue bewegen/verändern."
Rhythmusgefühl • Musiktheorie • Lautstärken erkennen und benennen • Dirigieren
MUS-E® Künstlerin Katharina Gross begleitete die Klasse 2c in die musikalische Welt der Dynamik und des Rhythmus. Geübt wurden Dirigierbewegungen, perkussive Techniken auf verschiedenen Instrumenten und musikalische Fachausdrücke. Hierbei zeichneten sich bei einigen Kindern überraschende rhythmische oder höranalytische Talente ab, die in der Gruppendynamik auffielen.
Cajon spielen • Rhythmusinstrumente selbst herstellen • Songtexten • Begleiten • Namen und Klang von Instrumenten
Im Projekt "Brasiliens Beats" mit MUS-E® Künstlerin Cris Gavazzoni beschäftigte sich die Klasse 2b mit verschiedenen Rhythmusinstrumenten. Jede Woche kamen neue hinzu: Alle mussten die Augen schließen, und Cris Gavazzoni ließ die Instrumente klingen. Was wurde gehört? Wie könnten die Instrumente aussehen? Woraus könnte das Instrument bestehen? Nachdem die Künstlerin das neue Instrument gezeigt hatte, lernte die Gruppe seinen Namen kennen, wie man diesen schreibt, und alle durften schauspielern und tanzen zum Klang. Im Zentrum stand vor allem das Cajon. In jeder Einheit wurde gemeinsam getrommelt, sodass am Ende des Halbjahres jedes Kind einige Rhythmen spielen und selbst improvisieren konnte.
Zum Abschluss wurden alle neuen Erkenntnisse in einen eigenen Weihnachtssong verpackt, mit Cajons gespielt, aufgenommen und an den Eltern präsentiert.
(lange) Choreografie tanzen • Gegenüber spiegeln • Muskulatur zum Halten von Posen nutzen • Musik hören und dazu tanzen
Zum Anfang jeder MUS-E® Stunde fragte MUS-E® Künstlerin Chantal Miller die Kinder der Klasse 2a, wie es ihnen geht und was gerade in der Klasse los ist. Nach den Rückmeldungen konnte dann auch schon das Tanzen und Bewegen starten! Es hieß: warm werden, hüpfen, krabbeln, balancieren und vieles mehr. Neben einer Choreografie, die jede Woche geübt wurde, konzentrierte sich die Gruppe auf das Prinzip des Spiegelns. In Zweier- oder Dreiergruppen konnten die Kinder herausfinden, welche Geschwindigkeiten und Bewegungen gut oder schlecht funktionieren und warum man mit jedem Gegenüber anders umgehen muss.
Die Kinder haben gelernt, wie sie ganz still und kraftvoll in Posen wie Statuen bleiben können, während ein anderes Kind sie bewegte, und dass nicht jedes Kind jede Bewegung machen kann und man aufpassen muss, niemanden zu verletzen. So wuchs die Gruppe immer mehr zusammen.
"Wie wertvoll es ist, wenn Menschen mit anderen Expertisen den Unterrichtsalltag der Kinder so bereichern können!"
- Lehrkraft
Choreografie mit verschiedenen Elementen • Körperarbeit • Freeze und Posen einnehmen • eigene Kraft einschätzen
Im Projekt "4 Jahreszeiten" mit MUS-E® Künstler Rafael Valdivieso übte die Klasse 1b jede Woche fleißig für ihren Auftritt im Rahmen des Schulfestes.
Rafael Valdivieso berichtet über den Ablauf der Choreografie: "Wir benutzen für unsere Choreografie drei Kreise: einen kleinen von zwei Kindern in der Mitte, dann alle Mädchen im zweiten und im dritten Kreis ganz außen alle Jungs. Jeder Kreis hat eine andere Richtung, und die Kinder müssen es sich merken und anpassen, je nachdem, was der andere Kreis macht. Sie haben gelernt, acht Schläge im Kopf zu zählen, dann die Richtung und Gangart zu wechseln. Aus den Kreisformationen gehen die Kinder in einen Klumpen, wo alle Kinder zusammenstehen, und nacheinander dürfen Paare austreten und Duette zeigen.
Wir haben viel daran geübt, wie die Kinder miteinander Duette tanzen können, wie und wo sie sich anfassen dürfen und was man für Möglichkeiten hat. Die Choreografie sind wir ein paar Mal mit und ohne Musik durchgegangen, damit sich alle gut merken, was sie wann und wo machen. Es hat sich sehr gut entwickelt!"
Körperteile benennen und unterschiedlich bewegen • Tanzzählweise • Choreografien merken und tanzen • Selbstbewusstsein
Im Projekt "Tanzen mit dem ganzen Körper" mit MUS-E® Künstlerin Lisa Kaiser haben die Kinder der Klassen 1a und 1c das Spiel "Stopptanz" perfektioniert und erweitert. So wurden bei Stoppen der Musik Einzel- oder Gruppenstatuen gebaut, sich gedreht, gehüpft, zu Boden geschmolzen oder wie eine Blume in den Himmel gewachsen. Auch haben beide Klassen gelernt, ganz ihre Körperteile zu benennen und unterschiedlich zu benutzen. Um wie die Profis zu tanzen, durfte das Erlernen der richtigen Zählweise des Tanzes natürlich nicht fehlen: 5, 6, 7, 8 und 1, 2, 3, 4 ... ! Der Rhythmus ging den Kindern ins Blut über und zum Schluss konnten alle ihr neues Talent in einer Choreografie ihren Eltern präsentieren.
"Wann ist endlich unsere Aufführung? Ich will meinen Eltern unsere coolen Moves zeigen!"
Schuljahr 2021/22
Die Grundschulförderklasse kam im ersten Halbjahr in den Genuss, am Projekt Creando Puentes teilzunehmen. Sie besuchten die Kunsthalle und bekamen sehr viele Anregungen. Umso schöner war es dann, mit Svenja Doyen die Erfahrungen und Kenntnisse zu vertiefen. Die Kinder starteten im Kunstlabor mit einer Konzentrationsübung – die Künstlerin nannte Begriffe, die die Kinder in kleine Skizzen umzusetzen sollten, wie Banane, Stuhl, Mäppchen usw. Auch wurden große Selbstporträts geschaffen. Die Kinder legten sich auf große Pappen und übertrugen ihre Umrisse auf das Material. Das war schon fast meditativ! Mit farbigen Stiften wurde dann das eigene Konterfei bunt gestaltet. Bewegte Figuren, die im Wind und im Raum tanzen, sind entstanden. Nun kann es erst richtig losgehen im nächsten Schuljahr in der ersten Klasse! MUS-E® hat die Grundschulförderklasse weitergebracht, und die Kinder freuen sich schon auf die neuen Künstler:innen im nächsten Schuljahr.
Die Bildende Künstlerin Svenja Doyen brachte den Kindern der Klassen 1a und 1b das richtige Handwerkszeug bei, um selbst kreativ zu werden. Dabei spielte die Maltechnik genauso eine wichtige Rolle wie die Fragen zur Komposition eines Bildes. Wie entsteht Raum und wie verteile ich meine Formen im Bildraum, waren Fragen, mit denen sich die Kinder beschäftigten. Ebenso das Mischen der Farben faszinierte die Kinder: Was herauskommt, wenn man viel mit den Farben experimentiert. Nach dem Üben ging es beim zweiten Mal viel schneller, und man merkte sich die Kniffe und Tricks der Bildenden Kunst. Dabei war es ganz wichtig, dass die Techniken allein nicht alles ausmachten. Die Kunst entstand erst in der Fantasie der Kinder.
Die Klassenlehrerin berichtet: "Es war ein Traum, in der Stunde eine Partnerin zu haben. Die Künste stärken die Kinder – eine tolle Erfahrung war das! Die Teamarbeit und die neuen Ideen, die ich bekommen habe, haben es mir möglich gemacht, mich gestärkt neuen Aufgaben auf diesem fachfremden Gebiet leichter zuzuwenden. Svenja gab viele Impulse. Es waren tolle Morgende mit Kunst und Spiel!"
Die Kinder der Klasse 1c nahmen mit MUS-E® am Erasmus+ Projekt Creando Puentes teil und beschäftigte sich mit farbigen Landschaften und bunten Tierfiguren. Auch die Klasse 2b nahm an dem Projekt teil, für sie standen Proportionen, Skulpturen und plastische Figuren im Fokus. Einen ausführlichen Bericht über Creando Puentes im 2. Halbjahr an der Friedrich-Ebert-Grundschule finden Sie hier.
Für die Klassen 2a und 2c stand in diesem Halbjahr Tanz mit Saraï Patisson auf dem Programm. Hierfür musste erst mal nach der Pause Platz und Raum im Klassenzimmer der Klasse 2c geschaffen werden. Im Kreis ging es dann los. Die Tänzerin regte die Kinder an, ihre Akkus mit geschlossenen Augen mit geschlossenen Augen aufzuladen. Entspannung und Ruhe konnten so schnell eintreten. Sensibilisiert wurde ihre Aufmerksamkeit durch eine einzige zarte Berührung der Künstlerin – ganz unterschiedlich, mal ein Krabbeln, mal eine Mini-Massage, mal ein Streichen. Anschließend ging es über zu einem aktiveren Teil. Sich selbst wahrzunehmen, sich zu spüren und zu fühlen, dazu motivierte Saraï Patisson die Kinder ständig. Aber auch den Raum galt es zu erforschen und Sensibilität herzustellen. Wichtig war es dabei, körperlich und nicht sprachlich zu kommunizieren. Es funktionierte! Vertrauen wurde aufgebaut in der Klasse und Mut gemacht, Bedürfnisse auszusprechen. Außerdem wurden tänzerische und expressive Posen von den Kindern entwickelt.
Koordinatorin Kerstin Weinberger berichtet: "Auch in der Klasse 2a geht es ähnlich zu – wie geht es uns heute, wie fühlen wir uns?, will die Tänzerin vorher wissen. Entspannung und Ruhe sind auch hier der Auftakt für die Tanzstunden. Dann kommt Bewegung in die Klasse. Alle Körperteile kommen dran, alle Gelenke sind gefordert. Balance-Übungen fordern Konzentration – rhythmisches Klatschen das Taktgefühl heraus."
"Der Austausch mit den Kindern ist mir sehr wichtig. Sie inspirieren mich bei meiner eigenen künstlerischen Arbeit. Es war schön für mich während des Lockdowns zu wissen, die Kinder in der Schule sind immer da. In den privaten Ballettschulen sind viele nicht mehr gekommen oder haben aufgehört. Das ist der Vorteil von MUS-E® – die Kontinuität. Ich weiß, dass ich etwas zu Ende bringen kann."
- Saraï Patisson
Auch in den 3. Klassen der Friedrich-Ebert-Grundschule fand im zweiten Halbjahr das Erasmus+ Projekt Creando Puentes statt. Im Mittelpunkt standen zunächst die Gefühle: Die Schüler:innen stellten Pantomime dar: raten und sich auf das Thema vorbereiten. Wortkarten, auf denen die Gefühle, Angst, Freude, Innere Ruhe, Ausgeglichenheit, Traurigkeit, Einsamkeit und Wut standen, wurden auf die Tische gelegt. Die Kinder gingen schweigend herum und ordneten den Gefühlen farbige Punkte zu. Anschließend wurde analysiert. Wo gibt es Übereinstimmungen, wo nicht? Es wurde diskutiert: Was macht den Charakter einer Farbe aus? Warum ordnen wir den Gefühlen Farben zu? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Gefühlen und Farben?
An Gruppentischen konnten verschiedene Gefühlslandschaften gestaltet werden. Rot – eine Vulkanlandschaft, die zeigte, wie es ist, wenn die Wut ausbricht. Gelb – Farben der Freude wurden zu einer leuchtenden Sonnenlandschaft gestaltet. Blau war die Ruhe – eiskalte, aber auch auch ruhige Landschaften, die Sehnsucht und Einsamkeit ausdrücken. Schwarz – die Farbe der Angst, sie zeigte Angstmonster in einem finsteren Wald. Schließlich wurden Farbbücher vorbereitet zur Dokumentation der Erfahrungen. Diese Bücher kamen auch wieder in der Kunsthalle zum Einsatz.
Während des Museumsbesuchs der Klassen in der Kunsthalle Mannheim wurden die Kinder in drei Gruppen unterteilt und die Farbbücher ausgeteilt. Das waren die Forschungshefte, und dann ging es darum, echte Kunst zu entdecken. Für jede Gruppe wurden 3 bis 4 Stationen vorbereitet, an denen systematisch die Farbthematik an Originalen untersucht wurden. Hier kamen eine Menge an museumspädagoischen Methoden zum Einsatz. Nicht nur das Gespräch führte zu Erkenntnissen, nein auch Aktionen wie Gedichte schreiben, eigene kreative Kompositionen gestalten oder auch Farbexperimente brachten viel Freude. Während des eineinhalbstündigen Besuchs wurde sehr viel geschaut, geschrieben, gedichtet, gemalt, experimentiert, gespielt und herumgestreift – alles unter dem Aspekt Farbe und Gefühle in der Welt der Kunst entdecken.
Die Kinder der Grundschulförderklasse haben bei einem Ausflug mit Theaterpädagoge Hauke Weber-Liel die Kunsthalle Mannheim mit allen Sinnen entdeckt. Aufmerksam wurden die großen Räume erforscht und kennengelernt. Ganz schön groß war das Gebäude, und lang waren die Treppen, bis man die oberen Räume besuchen kann. Spannend fanden die Kinder das Werk von Alicia Kwade – ein Stein und eine Uhr kreisen schwingend um sich selbst. So was hatten die Schüler:innen noch nie zuvor gesehen. Und das wurde gleich mit MUS-E® Künstler Hauke Weber-Liel in körperliche Figuren umgesetzt. Aha! So funktionierten also der Pendel mit Schwung gegen die Schwerkraft. Im Raum mit den Sammlungswerken wurde "Die Stehende" von Wilhelm Lehmbruck ganz genau studiert. Sie ist aus Steinguss und lädt auch zum Nachmachen ein. Anschließend ging es noch zum Marktbild von Hans Thoma.
Ein Markstspiel vor dem Original machte allen Spaß. Zurück ging es dann durch die Traumwelt von James Turell, die Lichtinstallation des zeitgenössischen Künstlers hat die Kinder begeistert. Und schon war die kurzweilige Zeit im Museum um. Es entstand Lust auf mehr.
Wieder zurück in der Schule, wurde zum Aufwärmen ein Spiel als Erinnerung an den Museumsbesuch in der Kunsthalle durchgeführt, wobei die Kinder kreative Elemente mit einbanden. Danach betrachteten sie neugierig und interessiert in Katalogexemplaren der Kunsthalle Kunstwerke, welche sie während des Besuches nicht gesehen hatten. Ein erster Arbeitsauftrag lautete dann, eine Skulptur aus einem Foto auszuschneiden und auf ein DIN A3-Blatt aufzukleben. Die meisten zeigten sich dabei motorisch sehr geschickt. Mit dem zweiten Arbeitsauftrag sollten die Kinder auf dem Blatt mit Hilfe verschiedener Materialien einen eigenen Kunstraum schaffen und sich selbst als Museumsbesucher reinmalen. Zur räumlichen Vorstellung half eine waagerecht gezogene Linie durch das Blatt. Die Motivation war groß, und es herrschte eine positive Arbeitsatmosphäre. Eine kurze Würdigung aller Bilder an der Tafel schloss die Stunde ab.
Die Grundschulförderklasse hat nicht nur am Erasmus+ Projekt Creando Puentes in der Kunsthalle teilgenommen, sondern im Anschluss noch viel mehr Theater gespielt. Auch hier wurde ein eigenes Stück "Von Raben und Mäusen" entwickelt, in welchem die Kinder sich mittels Masken in Raben verwandelten. Der Samen muss auf den Feldern eingesät und vor den Raben beschützt werden . Die Mäuse retten die Situation und helfen den Bauern. Unglaublich war, wie plötzlich Vogelscheuchen entstanden und gespielt wurden! Die Ernte war gerettet! Die Inszenierung wurde vom Bilderbuch "Sechs Krähen" inspiriert und durch sensibel ausgewählte Musik, klare Bilder und chorisch gesprochene Reime von den Kindern erzählt und dargestellt. Theaterpädagoge Hauke Weber-Liel fand hier eine bildhafte Theatersprache, in welcher jedes Kind zum Strahlen kommt. Wirklich beachtlich war, wie konzentriert und überzeugend die jungen Schüler:innen der Grundschulförderklasse diese Geschichte darboten.
"Als Bauer bin ich echt wütend, weil die Raben das ganze Korn gefuttert haben."
- Jordan, Schüler
"Die Kinder sind fasziniert von Hauke. Sie können den Freitag kaum erwarten. Das Theaterspielen hat ihnen zudem geholfen, aufeinander zu achten."
- Frau Lösch, Klassenlehrerin
"Es war jeden Freitag wieder eine große Freude mit den jungen Schüler:innen in die Geschichte einzutauchen, mit ihnen zu staunen sowie die verschiedenen Figuren mit ihren Emotionen zu spielen und weiterzuentwickeln. Dabei habe auch ich vieles für mich lernen können."
- Hauke Weber-Liel
"Wir machen Theater mit MUS-E®", so stimmen sich MUS-E® Künstler Hauke Weber-Liel, die Kinder und die Praktikantinnen auf die letzte Stunde vor der Aufführung ihres eigenen Stückes mit einem Warm-up für Körper, Kopf und Sinne ein. Es ist sozusagen die Generalprobe. Das Publikum wird die Parallelklasse sein, die schon gespannt ist. Die Kinder arbeiteten in kleinen Gruppen und entwickelten kurze Szenen, die von einem Erzähler oder einer Erzählerin begleitet werden. Alle Szenen zusammen ergeben das Stück, welches vom Bilderbuch "Das ist kein Krimskrams" inspiriert ist. In den meisten Szenen spielen die Tiere eine Rolle – und auch ein Einhorn kommt vor, denn wir befinden uns im Wald bei den Eulen und Bäumen – "Schließlich sind wir ja auch die Eulenklasse", so Klassenlehrerin Frau Renz.
Entstanden sind fünf Szenen, die die Kinder lebhaft mit eigenen Texten darstellen. Die Kinder stellen selbst Bäume dar, sind der Wald und die Kulisse für ihre Improvisationen. Um ein Theaterstück umzusetzen, werden viele Kompetenzen des täglichen Lernens gefordert, wie das Stillhalten, das genaue Hinschauen und immer konzentriert dabei zu sein. Und auch das Publikum hat bei den Proben eine wichtige Rolle: Beobachten und Miterleben. Selbstgemalte Kunstwerke wurden als Kulisse mittels Technik an die Wand geworfen und vermittelten die Orte, die Stimmung und das Wetter in den Szenen. Bevor es dann zur letzten Probe ging, wurde sich noch einmal heftig wachgemacht und warmgerüttelt und geschüttelt: Boom Boom Rocket yeah! Dann wurde aufgeführt. Zum Schluss noch ein Einwurf eines Kindes: "Wir schaffen das." Und alle: "Das war Theater!"
"Die MUS-E® Stunden waren für meine Klasse und mich eine echte Bereicherung. Hauke hat das Beste aus jedem Einzelnen herausgekitzelt und aus den Kindern richtige Geschichtenerzähler:innen und Schauspieler:innen gemacht. Sie haben sich jede Woche auf die MUS-E® Stunden gefreut und können es nun kaum erwarten, ihr Stück aufzuführen."
- Frau Renz, Klassenlehrerin
"Das gemeinsame Spiel war mir in Zeiten von bzw. nach Isolationen ein besonders Anliegen. Die Eulen haben ein gutes Gespür für sich und die Gruppe entwickeln können. Rollen wurden jede Woche aufs Neue verteilt und mit Freude ausgefüllt. Da können sich manche Erwachsene was abschauen."
- Hauke Weber-Liel
"Es ist schön zu sehen, wie spielfreudig die Kinder sind und mit welch einer Kreativität sie jedes Mal neue Bilder erschaffen. Die Geschichten werden zum Leben erweckt und machen die Autor:innen mächtig stolz!"
- Praktikantinnen Isi und Anna (Theaterwerkstatt Heidelberg)
Heute wird in der großen Aula geprobt. Es ist kalt. Die Türen stehen offen. Es zieht, und das gibt die richtige Einstimmung in die Wintergeschichte, die die Kinder der Klasse 1b mittels kurzer Szenen unter Anleitung von Theaterpädagoge Hauke Weber-Liel darstellen. Es geht um Bären, Eisbären, und den Schnee, der einfach nicht fallen mag. Sehnsüchtig werden die Schneeflocken erwartet. Aus diesem Grund gehen die Bärenkinder auf die Jagd nach den Schneeflocken und suchen sie überall. Die Grundidee ist aus dem Bilderbuch "Herr Eichhorn und der erste Schnee" entlehnt. Aber erst mal Warm-up mit Hüpfen und Kreisläufen, ganz schön schwierig – so viele Kinder und alles gleichzeitig. Klappt aber gut, denn geübt ist geübt. Was kann man denn mit einer Schneeflocke alles anfangen? Ausprobiert wird mit Wattebällchen.
Und da fällt den Kindern so einiges ein: auftürmen, bauen, werfen, balancieren, verstecken und noch sehr viel mehr. Dann geht es darum, den Bühnenraum zu bespielen. Mit wenigen Mittel verwandeln sie die Aula in eine Bühnenlandschaft: Bärenhöhle, Eisberg, Honigzapfstelle, Badefluss und Angelplatz entstehen und werden von den einzelnen Gruppen mit begleitender Musik und selbst eingesprochenen Texten aus der Box bespielt. Zuvor muss man sich aber genau besprechen: Was benötigen wir zum Spiel? Was dürfen wir nicht vergessen? Die Kinder wissen es genau: Zuhören, Hinhören, Aufpassen, leise sein, auf einander achten. Dabei spielt das kleine Wörtchen "freeze" immer eine wichtige Rolle – das Einfrieren der Szene hilft den Kindern, sich das Stück zu verinnerlichen und das eigene Tun wahrzunehmen: "Was wollen wir noch mal üben, bevor es zur Aufführung nächste Woche kommt?" Das bestimmen die Kinder selbst und gehen sofort wieder in ihre erdachten Szenen. So macht es Spaß.
"Ich finde MUS-E® toll, weil mir das Theaterspielen mit Hauke Spaß macht! Am schönsten finde ich die Schneeflockenjagd, weil ich da anleiten darf."
- Mia, Schülerin
"Hauke hat es geschafft, alle Schüler:innen mit ihrem Können einzubeziehen. Sie hatten große Freude am Spielen ihres Stückes und haben gelernt, wie wichtig Ruhephasen im Theater sind."
- Frau Elling, Klassenlehrerin
"Ich bin nicht da. Ich bin Publikum. Mich gibt es nicht", so MUS-E® Künstler Hauke Weber-Liel zu den Kindern, um den Unterschied zwischen der Realität und dem Theater anschaulich zu machen.
"Die Kinder können sich in diesem Setting sowohl theatral üben, als auch ihr Bewegungsbedürfnis ausleben. Der Theaterpädagoge Hauke Weber-Liel scheint eine geeignete Lernumgebung zu schaffen, in der ihrer Kreativität spielerisch Raum gegeben wird."
- Praktikantinnen Isi und Anna (Theaterwerkstatt Heidelberg)
In der Pinguinklasse 1c ging es mit Theaterpädagoge Hauke Weber-Liel rund. Erst mal wurden ein Gespräch und ein Warm-up – Freeze, Figuren und Bewegungsformen – geübt: von groß nach klein, von hoch nach tief, schnell und langsam. Alles ging un war möglich in der großen Aula. Die Kinder hatten viele eigene Vorschläge und setzten sie selbständig um. Beim Einrichten der Bühne packten alle zu und an. Die Pinguine entschieden selbst, wo es hingehen sollte, wo der Bereich des Wassers sein sollte, und wo sich die Künstler:innen und Tänzer:innen hinsetzen sollten. Es ging im Stück um den kleinen Störenfried Pepe: Er macht immer alles kaputt und hat ganz andere Ideen als die Gruppe. Er wird ausgestoßen, bleibt allein und traurig zurück. Ideen für das Stück lieferte das Kinderbuch "Ein Pinguin tanzt aus der Reihe". Die einzelnen Gruppen führten eigene Szene auf, die Künstler:innen tanzen, die Angler warten auf den dicken Fisch – vergebens, denn Pepe springt ins Wasser und verscheucht die Fischlein. Pech gehabt, Pepe muss mal wieder gehen. Da sind auch noch die Schnarchschnäbel, die besonders gut schlafen können, Pepe ist das zu langweilig und weckt alle auf – wieder Rausschmiss. Das selbst gestaltete Stück soll bald vor Publikum vorgeführt werden.
Die Bildende Künstlerin Svenja Doyen brachte den Kindern der Klassen 2a und 2c im Projekt "Tanz der Farben und Formen" das richtige Handwerkszeug bei, um selbst kreativ zu werden. Dabei spielte die Maltechnik genauso eine wichtige Rolle wie die Fragen zur Komposition eines Bildes. Wie entsteht Raum und wie verteile ich meine Formen im Bildraum, sind Fragen, mit denen sich die Kinder beschäftigten. Ebenso das Mischen der Farben faszinierte die Kinder, was herauskommt, wenn man viel mit den Farben experimentiert. Gemeinsam wurden Probleme gelöst und ein Gemeinschaftswerk entstand auch aus vielen Einzelteilen.
Nach dem Üben ging es beim zweiten Mal viel schneller, und die Schüler:innen merkten sich die Kniffe und Tricks der Bildenden Kunst. Dabei ist es ganz wichtig, dass die Techniken allein nicht alles ausmachen. Die Kunst entsteht erst in der Phantasie – so die Künstlerin.
Klassenlehrerin Frau Herzog, die selber immer gerne mitmalt und dazu lernt, berichtet: "Ich bin so froh, weil ich auf die Kinder schauen kann, wie sie sich entwickeln, und ich kann die Perspektive der Kinder einnehmen – wie sie lernen. Die Kinder freuen sich immer sehr auf die Stunden mit Svenja. Hier wird nicht nur die Kreativität und die Selbstständigkeit der Kinder gefördert, sondern auch die motorische Fertigkeit und das Durchhaltevermögen. Keine Angst vorm Scheitern, denn man kann es ja noch mal probieren."
MUS-E® Künstlerin Svenja Doyen berichtet: "Die Kinder sagen mir so oft, dass sie es nie gedacht hätten, dass sie so was können. Normalerweise könne das doch nur die Erwachsenen."
MUS-E® Künstlerin Saraï Patisson arbeitete mit selbst gezeichneten Bildern und Symbolen, um die Kinder auf die Thematik vorzubereiten. Was bedeutet Zeit für mich? Mal keine Lust haben in der Gruppe zu sein und für sich zu bleiben. Jeder Mensch braucht diese Zeit. Aber im Gegensatz dazu sind das gemeinsame Tun und Fühlen auch sehr wichtig. Und das erlebten die Kinder beim Tanz. Beim Warm-up ging es von Kopf bis Fuß, der ganz Körper wurde bewegt und kein Körperteil vergessen. Richtig warm wurde es den Kindern dann beim Laufen und Hüpfen auf der Stelle – natürlich mit Musik und viel Spaß. Der urbane Tanz, ein Stil mit dem Saraï arbeitet, greift die Realität der Kinder auf und kommt aus der Hip-Hop-Kultur, wo es darum geht, Gefühle und persönliche Befindlichkeiten zum Ausdruck zu bringen. Rhythmus und Musikalität werden beim Klatschen nach der Melodie genauso geübt wie die Bewegung nach Musik im Raum.
Saraï Patisson berichtet: "Der Austausch mit den Kindern ist mir sehr wichtig. Sie inspirieren mich bei meiner eigenen künstlerischen Arbeit. Es war schön für mich, während des Lockdowns zu wissen, die Kinder in der Schule sind immer da. In den privaten Ballettschulen sind viele nicht mehr gekommen oder haben aufgehört. Das ist der Vorteil von MUS-E® – die Kontinuität. ich weiß, dass ich etwas zu Ende bringen kann."
"Ich bin überrascht, wie sehr doch die Profis die Kinder mitreißen."
- Herr Gebauer, Sportlehrer
"Die Kinder freuen sich immer auf die Stunde mit Saraï. Kreativität und Körpergefühl werden gestärkt beim Tanz. Es ist für mich wichtig, die Kinder in einem anderen Kontext zu erleben und die Perspektive zu wechseln. Die Kinder merken es, dass Saraï ihre Kunst lebt. Das reißt sie so mit."
- Frau Piennisch, Klassenlehrerin
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