MUS-E® an der Neckarschule

Koordination: Ingrid Schmidt-Wackerow

Seit dem Schuljahr 2023/24 ist die Neckarschule in Mannheim-Neckarstadt eine MUS-E® Schule.


Schuljahr 2023/24

2. Halbjahr: Empfindsames Hören und lebendiges Musizieren

Bei sich sein • Zuhören • Geduld • Spielen in Gruppen und Fokus auf die anderen • Ordnung halten • Kreativität

Im Projekt "Empfindsames Hören und lebendiges Musizieren" mit MUS-E® Künstler Johannes Santos in der Klasse 3b wurde der Fokus auf die Reduktion der Reizüberflutung und die Wiederentdeckung des Lauschens gelegt, um die Kinder zum lebendigen Musizieren zu führen. Die Schüler:innen erzeugten Geräusche und Klänge mit Alltagsgegenständen. Sie experimentierten mit Gummis, um Saiteninstrumente kennenzulernen, und pusteten durch Strohhalme, um Oboen-Klänge zu erzeugen. So verstanden sie, wie Instrumente in der Frühzeit entstanden sind. Darüber hinaus gab es viele Percussion- und Klangexperimente mit Trommeln und Klangröhren. Die Klasse erkannte, dass es einige Zeit des Probens bedurfte, bis ein harmonisches musikalisches Spiel entstand. In verschiedenen Geschwindigkeiten spielten die Kinder gemeinsam motorische Rhythmen. Sie lernten klassische Stücke wie "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofjew sowie "Der Kuckuck" von Camille Saint-Saens kennen. Besondere Resonanz fand der Rätsel-Blues "88 Tasten", der ein intensives Chorgefühl in der Klasse erzeugte. Das Projekt zeigte deutlich, wie wichtig es ist, in einer Zeit der Reizüberflutung das Lauschen und das gemeinsame Musizieren zu fördern.


2. Halbjahr: Gemeinsam sind wir stark

Teamarbeit • Präsentationsfähigkeit • Mut • Klassenzusammenhalt

Das Projekt "Gemeinsam sind wir stark" mit MUS-E® Künstlerin Kerstin Kiefer in der Klasse 3d zielte darauf ab, eine neu zusammengesetzte Klasse zu einer starken Gemeinschaft zusammenzuschweißen. Im Verlauf des Halbjahres wurden zahlreiche Teamspiele und Gruppenarbeiten durchgeführt. Neben freiem Rollenspiel übten die Schüler:innen in zufällig zusammengestellten Gruppen hierarchiefreies Arbeiten. Ein zentrales Spiel war "Ameisenbär", bei dem die Gruppe strategisch agieren musste. Im "Emotionskreis" wurden verschiedene Gefühlskarten im Kreis ausgelegt, und jede:r Schüler:in wählte einen einfachen Satz aus, der vor der Klasse in verschiedenen Gefühlen (verliebt, wütend, freudig und ängstlich) ausprobiert werden durfte. Die Klasse unterstützte jeden Versuch mit tosendem Applaus, wodurch die Teilnehmer:innen ermutigt wurden, sich auszuprobieren. Das Einstudieren des Liedes "Meine Mama hat gesagt" von Esther Graf, SDP und Sido ermöglichte der Gruppe, die Grundlagen des Präsentierens zu üben. Sie lernten laut genug zu singen, deutlich zu sprechen, während des Liedes fokussiert zu bleiben und Begeisterung bei der selbst entwickelten Choreographie auszustrahlen. Bei der Vollversammlung im Schulhof glänzte die Klasse mit einem gemeinsamen Auftritt, was zu einem gesteigerten Selbstbewusstsein und einem stärkeren Klassenzusammenhalt führte.


1. Halbjahr: Experimentelles Arbeiten mit Papieren

gegenseitige Aufmerksamkeit • Wertschätzung und Interesse • Nachhaltigkeit • Selbstvertrauen • Ausprobieren • Intuition

Das Projekt mit MUS-E® Künstlerin Cynthia Haag wurde durch einen experimentellen Umgang mit dem angebotenen Material geprägt. Die Kinder der Klasse 3b konnten so viele neue Erfahrungen in verschiedenen Bereichen sammeln, aber auch auf Vorerfahrungen zurückgreifen. Einzelne Projekte waren: Papierschöpfen aus Altpapier und Naturmaterialien, experimentelles Malen mit natürlichen Farbstoffen, Nachempfinden eines Motives mit Naturfarben auf Papieren, Herstellen von Buchdeckel – und Rücken mit eigenen Motiven, Gestalten der Buchseiten mit selbstgeschöpftem Papier, Schnipselbilder nach eigenem Entwurf, Herstellen und Verzieren von passendem Bilderahmen. Bei allen Aufgaben war ein offenes Ergebnis implizit. Bei allen Arbeiten stand der Entstehungsprozess im Vordergrund. Das explorative Tun ließ viel Freiraum für Zufallsprodukte und die Wahrnehmung der eigenen Entwicklung. Auch diese Prozesse wurden sprachlich nachvollzogen, indem über den Entstehungsprozess und eigene Empfindungen reflektiert wurde.

 

"Es hat mir gefallen, dass wir in der Gruppe gearbeitet haben."

"Ich hab mir eigentlich was anderes ausgedacht, aber dann ist dieses Bild entstanden, und es ist noch schöner."

"Es hat sich unheimlich gut angefühlt, das Reißen von dem Papier."

"Was rausgekommen ist beim Papierschöpfen, hätte ich mir nicht vorgestellt, das war eine Überraschung."


1. Halbjahr: Pappmaché – ein Buch herstellen

Förderung der Klassenidentität • Abbau von Ängsten • Scheu ablegen • Umsetzen eines Projekts in mehreren Schritten 

Im ersten Teil des Projekts mit MUS-E® Künstlerin Cynthia Wijono band jedes Kind der Klasse 3c ein Buch. Der Einband wurde selbst geschöpft und als Vorderseite ein Selbstportrait von sich mit Papiermaché gemalt. Ansonsten wurde der Einband mit unterschiedlichen Papieren und Farben frei gestaltet. Inhaltlich wurden die Seiten mithilfe verschiedener Aufgabenstellungen wie "Wie siehst du direkt nach dem Aufwachen aus?" oder "Stelle pantomimisch deinen Traumberuf dar" gegenseitig gestaltet. Im Anschluss wurde das Buch gebunden. Im zweiten Teil des Projekts zeichnete jeder in Teamarbeit einen Ausschnitt aus dem Klassenzimmer, der zuvor vom Partnerkind ausgesucht wurde. Der Ausschnitt wurde durch den Rahmen begrenzt, den man mit beiden Händen bildete. Die Zeichnung wurden ausgeschnitten und auf ein großes Papier geklebt, welches zu einem visuellen und abstrakten Klassenzimmer wurde. Anhand der Zeichnungen wurde erraten, wer welchen Ausschnitt im Klassenzimmer gewählt hatte.

 

"Ich fand das Papier machen toll, und ich fand toll, dass wir die Gesichter gemacht haben!"

"Das Modellzeichnen hat am meisten Spaß gemacht!"

"Ich mochte es, dass man beim Modellzeichnen nicht alles von den Menschen sehen konnte. Das war eine Herausforderung."