Von 2015 bis 2021 war MUS-E® am Johanna-Geissmar-Gymnasium aktiv. Während dieser fünf Jahre konnten viele Schülerinnen und Schüler in ihrer Kreativität und ihrem Selbstausdruck gefördert werden. Allen Akteur:innen gilt unser herzlicher Dank für die langjährige Unterstützung und Mitarbeit.
Koordinatorin Kerstin Weinberger berichtet: "Endlich, nach langer Pause – Lisa Kaiser und Cedric Bauer konnten nach Corona-bedingter Unterbrechung ihr Tanzprojekt "Rhythmus, Raum und Gehen" am Johanna-Geissmar-Gymnasium leider nicht mehr weiterführen – durften sich zwei neue Künstler:innen der Klasse 6.3. vorstellen. Cynthia Wijono und Maximilian Martinez führten mit der Klasse das Projekt "Wandkunst und Farblabor" durch. Die Kinder waren glücklich, nach langer Schulschließung wieder eine MUS-E® Stunde zu erleben. Die Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH sponserte wie in 2018 und 2019 ein Wandkunstprojekt, und so ging es gleich nach der Vorstellungsrunde mit einem Spiel los. Ein Blatt mit 28 Unterteilungen kursierte im Raum, und alle durften kreativ werden und assoziativ in Reaktion auf den Nachbarn draufloszeichnen. Das war sehr spannend. Auch ich war froh, nach viermonatiger MUS-E® Abstinenz wieder mal in eine Klasse zu kommen. Die Künstler:innen wurden vorab auf das Corona-Virus getestet und bekamen auch eine Impfbescheinigung. Eine sehr positive Entwicklung, die hilfreich ist, um MUS-E® wieder kontinuierlich in den Schulalltag zu integrieren. Ich hoffe, andere Schulen machen auch mit ..."
* Bilder sind per Klick zu vergrößern.
"... Ich bin seit über fünf Jahren im Team MUS-E Deutschland e.V. Das letzte Jahr war mit sehr großen Herausforderungen verbunden. Einerseits ging es darum, neue Unterstützer:innen zu suchen und zu finden, andererseits wurden seitdem die Schulen zweimal geschlossen. Die tollen Projekte lagen brach, und die Künstler:innen waren ohne MUS-E® Klassen. Das hat uns allen sehr wehgetan. Nun hoffe ich so sehr, dass wir bald mit allen Maßnahmen wieder mehr Verlässlichkeit in den Ablauf der MUS-E® Stunden bringen können. Wir danken der Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH für ihre Unterstützung."
Zunächst wurde aus getrockneten Blumen, z. B. Hibiskus, Storchschnabel, Farbe gewonnen und mit Hilfe von Zusätzen haltbar gemacht (Maximilian Martinez). Dabei veränderte sich im Verlauf dieses chemischen Prozesses die Ursprungsfarbe, sodass z. B. ein blasses Kirschrot letztendlich in einen satten Lilaton färbte. Das fand die Klasse sehr spannend, und es machte allen aufgrund des Experimentiercharakters großen Spaß. Bei assoziativen Zeichnungen (Cynthia Wijono) nahmen die Schüler:innen Bezug auf die Skizzen ihrer Mitschüler:innen, zunächst ganz ungelenkt, später mit Motiven aus dem "Dschungelbuch". In einer weiteren Phase des Projektes wurden spontan entstandene Farbflächen auf größeren Kartonagen mit assoziativen Zeichnungen verbunden. Die Kinder integrierten die verschiedenen Farbflächen auf ihrer Zeichenunterlage in ihre Zeichnungen, ließen sich von den durch die Farbflächen bereits vorgegebenen Formen und Mustern inspirieren, was die Kreativität und Phantasie förderte.
In einem demokratischen Prozess, das finale Parkhauswandprojekt im Blick, einigten die Schüler:innen sich zunächst auf das Motiv (SAP Arena als bunter Veranstaltungsort, dargestellt durch ein in einer bunten sportlich-musischen Galaxie schwebendes UFO, an die Nahaufnahmen verschiedener Veranstaltungen, Sportevents, Konzerte, Varieté- und Zirkusauftritte etc. gereiht sind), um dann in zwei Gruppen, je nach Interesse und Stärken, sich entweder mehr der Erarbeitung und Umsetzung des collagenartigen, farbigen Hintergrundes (Maximilian Martinez) oder der Erarbeitung, Umsetzung und Überarbeitung des Vordergrundmotives zu widmen. Hier wurden zunächst individuelle Vorskizzen angefertigt, überarbeitet und selektiv in das Gesamtbild integriert. Abschließend brachten die Schüler:innen an drei Vormittagen Hintergrund und Vordergrund an der großflächigen Parkhauswand (2 x 16 Meter!) zusammen.
Was wurde erreicht?
Am Johanna-Geissmar-Gymnasium waren im ersten Halbjahr MUS-E® Künstler Cedric Bauer und die schon sehr MUS-E® erfahrene Lisa Kaiser
aktiv. Beide teilten sich die Klasse 6.3, die aufgrund der besonderen Situation aufgeteilt werden musste.
MUS-E® Künstler Cedric Bauer berichtet:
"Die letzten Wochen mit der Klasse 6.3 bei Frau Zelt am Johanna-Geissmar-Gymnasium waren wirklich anspruchsvoll. Lisa und ich geben uns alle Mühe mit dieser lebendigen Klasse zu arbeiten. Erste Erfolge konnten wir schon am Ende der ersten Stunde sehen. Der Zusammenhalt in der Klasse wird spürbar besser mit jeder Unterrichtseinheit. Dennoch ist es noch ein langer Weg, bis wir genau so konzentriert arbeiten können, wie wir gerne würden. Aber ich bin wirklich zufrieden mit den Fortschritten, die wir erzielen konnten."
Koordinatorin Kerstin Weinberger berichtet: "Es war für mich so spannend zu beobachten, wie Lisa und Cedric Ruhe und Disziplin in die Gruppe gebracht haben durch ihre klaren Bewegungsaufgaben wie das Gehen im Raum mit Abstand und Rücksicht zu rhythmischen Klängen."
Beide Künstler:innen erreichten dieses Ziel mit vielen Übungen zur gegenseitigen Rücksichtnahme. In einzelnen kleineren Gruppen wurden mit den Schüler:innen kleine Teilchoreographien entwickelt und diese dann zusammengesetzt. Eine Gruppe beschäftigte sich mit Hip-Hop und Breakdance mit Cedric Bauer, die andere mit Modern-Schritten unter Anleitung von Lisa Kaiser.
Koordinatorin Kerstin Weinberger berichtet: "Die Kinder der Klasse 6.3 starteten das neue Schuljahr zunächst mit der großen Aufgabe eine Wand in einem Parkhaus der
Mannheimer Parkhausbetriebe zu gestalten. In einer Projektwoche vor den Herbstferien setzten sie ihre Entwürfe in ein schillerndes kunterbuntes Wandgemälde um (wir berichteten). Nach den
Herbstferien stieß die Theaterpädagogin Nathalie Veit zu ihnen. Mit Bewegungsspielen wie "Menschliche Skulpturen Bauen" und Raumwahrnehmungsspielen erkundeten sie ihre
Möglichkeiten, sich auf der Bühne des Theaters auszudrücken. Am Tag der offenen Tür wird präsentiert."
Die Lehramtsstudentin Lisa Bigge führte in den Jahren 2019 und 2020 ein mehrtägiges Praktikum während MUS-E® Stunden am Johanna-Geissmar-Gymnasium und der Friedrich-Ebert-Grundschule durch. Ihre eindrucksvolle videographische Dokumentation zeigt den Prozess der Entstehung des Wandgemäldes. Ausführliches Informationen zu Lisa Bigges Praktikum bei MUS-E® finden Sie in unserem Blog.
Die 30 Kinder starke Klasse 5.3 erarbeitete sich für das Miteinander beim Theater und überhaupt im Klassenalltag beim Neustart am Gymnasium zusammen mit den Theaterpädagoginnen Anna Timme und Astrid Pohl und der Lehrerin Annette Zelt Regeln. Die MUS-E® Stunde ist im Regelunterricht der fünften Klasse bei vielen zum Lieblingsfach geworden. Den Raum und sich selbst im Raum als aktiver Teil in einer Theatergruppe wahrzunehmen, war genauso so Thema der Auseinandersetzung wie damit klarzukommen, wie Mädchen und Jungen zusammen spielen können.
Begeistert von den Ergebnissen des letzten Schuljahres, erteilten die Mannheimer Parkhausbetriebe wieder den Auftrag an eine MUS-E® Klasse und die Künstlerin Sue Mandewirth, eine Wand in ihrem Parkhaus in C 1 in Mannheim zu gestalten. Nach einer Recherche und Findungsphase führten die Kinder der Klasse 5 individuelle Entwürfe aus. Die Ideen waren sehr variantenreich: Parkhausautomaten, die einen Rund-um-Service bieten, Manga-Augen, die die Überwachung übernehmen, oder UFOs, die einen Landeplatz suchen. Im nächsten Schuljahr geht es weiter mit medialer Collagenarbeit am Tablet, in dem ein gemeinsames Motiv entstehen wird. Es soll ein Freizeitparkhaus zum Vergnügen der Besucher:innen entstehen.
Was wurde erreicht?
"Die Verantwortung zu übernehmen, was später viele Leute sehen werden, stärkt das Selbstbewusstsein ungemein. Das Projekt hat die Gruppe zusammengeschweißt."
- Sue Mandewirth
"Wir haben erst eigene Entwürfe nach unseren Vorstellungen umgesetzt. Dann haben wir gedacht: Warum fügen wir
das nicht einfach zusammen? So ist unser Bild entstanden."
- Gruppe von drei Teilnehmenden
Natalie Rehberger führte das Filmprojekt mit der sechsten Klasse fort. Ihre Arbeit mit der Klasse unterteilte sich in verschiedene Phasen des kreativen Schaffens. Zunächst wurde eifrig gebrainstormt sowie Charaktere und eine Storyline ausgedacht. Anschließend spielte jedes Kind seinen Charakter, um ein Gespür für ihn/sie zu bekommen. Über die Dynamik des Rollenspiels entwickelte sich schließlich das Drehbuch. Nach einer ausführlichen Planung des Drehs konnte die Geschichte verfilmt und geschnitten werden.
"Ich fand es schön, dass ich die Möglichkeit hatte, mit euch das Projekt durchzuführen. Die Arbeit am Dreh mit euch hat mir sehr viel Spaß gemacht."
- Natalie Rehberger
Was wurde erreicht?
"Eine zu Anfang schwierige soziale Gruppe hat es geschafft, länger an einem Projekt dranzubleiben und Dinge zu behandeln, die nichts mit dem Unterricht an sich zu tun hatten. Für ein Kind mit besonderen Schwierigkeiten war es eine tolle Chance, konzentriert mitzuarbeiten. Hinter der Kamera war es ein anderer Mensch."
- Norbert Ruske, Klassenlehrer
"Es war ein tolles Erlebnis, mit dem Film meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen."
- Teilnehmende
"Das Textesprechen hat dazu geführt, dass unser sprachlicher Ausdruck verbessert wurde."
-Teilnehmende
Der Künstler Rafael Valdivieso führte mit der Klasse 5 ein Tanzprojekt durch. Teil des Projektes waren sowohl rhythmische
Bewegungen als auch Entspannungsübungen. Verschiedene Gruppenphasen und die Integration von Entspannungsphasen rundeten das Projekt zu einem abwechslungsreichen Gesamtpaket ab.
Was wurde erreicht?
"Die Konzentration der Kinder hat sich im Laufe des Projektes immer mehr verbessert."
- Rafael Valdivieso
Die SchülerInnen und Natalie Rehberger arbeiteten intensiv an einem Drehbuch zu einem Thema, das sie alle bewegt: die Zukunft der Technik. Was wird Robotern bald alles möglich sein? Welche Konflikte können hier entstehen? Die Klasse entwickelte eine Geschichte um einen Wissenschaftler, der einen Chip entwickelt, um Gefühle (auch seinen Roboter) zu steuern. Gemeinsam schliffen die Teilnehmenden am Drehbuch und übten erste Szenen ein. Wir sind gespannt, wie es weitergeht!
Was wurde erreicht?
"Die Kinder sind in ihren Rollen schon etwas heimisch, und nun haben wir auch eine erste Sequenz im Schulhaus gedreht. Das wird nun weitergehen, die Dreharbeiten stehen an, und dann werden die Kinder sicher Neuland betreten mit der Frage des Schnitts eines Filmes. Einzelne Kinder haben ihre Begeisterung dafür entdeckt, was ein Smartphone in diesem Zusammenhang leisten kann, und sind sehr interessiert an technischen Dingen."
- Norbert Ruske, Klassenlehrer
Komponist und Rockmusiker Daniel Mudrack führte mit begeisterten Kindern sein Projekt "Ein Klassensong entsteht" durch. Neben Rhythmusübungen standen das Schreiben, eine Einführung in die Harmonielehre anhand des Klaviers und das Einsingen eines eigenen Songs auf dem Programm. Es wurde gerappt, gereimt und viel gelacht. Auch standen musiktheoretische Lerninhalte auf dem Programm: Wie funktioniert ein Mikrofon? Was genau versteht man unter Einsingen? Entstanden ist der "MUS-E® Song", auf den alle Teilnehmenden besonders stolz sind.
Was wurde erreicht?
"Die Gemeinschaft hat sich gefunden."
- Norbert Ruske, Klassenlehrer
Die multimediale Pop-Art-Künstlerin Sue Mandewirth hat mit den Kindern der Klasse 6 im Anschluss an das POP-ART-Projekt des 1. Halbjahres farbenfrohe und fantasievolle Verkehrsmittel entwickelt. Die von Hand gefertigten Entwürfe der Kinder flossen in digital erstellte Collagen ein, die an iPads zusammengesetzt wurden. Als krönender Abschluss wurde eine Parkhauswand mit Unterstützung der Mannheimer Parkhausbetriebe im Pop-Art-Stil gestaltet. Die Ergebnisse des Projektes sind nun auch für die Öffentlichkeit sichtbar.
Was wurde erreicht?
"Ich hatte vorher noch nie etwas kennengelernt, wo ich meiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. Und hier ging es auf einmal."
"Hier habe ich genauer zeichnen und die Größenverhältnisse einzuschätzen gelernt."
- Teilnehmende
Die Klasse 5 führte unter der Leitung von Theaterpädagogin und Schauspielerin Anca Krause das Projekt "THEATER" durch. Erschaffen wurden eigene Texte als Vorlage für ihre szenischen Improvisationen zum Thema "Wenn ich träume".
Musiker Al Zanabili gründete mit den Kindern ein Percussion-Ensemble im kubanischen Cha-Cha-Stil. Schritt für Schritt näherten sie
sich mit Hilfe vielseitiger Rhythmus-Übungen, einer einfachen Notenschrift und einer Rhythmus-Sprache einem vorgegebenem Arrangement. Die Instrumente waren vielfälltig: Cajons, Claves,
Flamboyant-Schoten, verschiedene Shaker, Maracas, Camapana (Kuhglocke), Tom-Toms, diverse Becken und Hi-Hat, Snare-Drum, Rahmentrommel und Anschlagsmittel (Besen, Stöcke, Mallets, Ruten). Die
Schülerinnen und Schüler konnten ihre Musikalität und ihr Rhythmusgefühl verbessern. Gefördert wurden vor allem der gegenseitige Respekt und das Gruppengefühl.
Die beiden MUS-E® Künstler:innen Nathalie Rehberger und Daniel Mudrack verbanden ihre Arbeit im Rahmen der Projektwoche in der Klasse 6. Im 1. Schulhalbjahr komponierten die Kinder mit Daniel Mudrack ein eigenes Lied, das an den Projekttagen aufgenommen wurde. Gleichzeitig erstellten die Kinder mit Filmkünstlerin Nathalie Rehberger dazu ein Musik-Video.
Am Ende des MUS-E® Projektes Theater mit Sebastian Schwarz zeigte die 5. Klasse ein Theaterstück im Rahmen einer Schulfeier. Alle waren involviert, sowohl die „Coolen“ als auch die „Schüchternen“.
"Die Klasse war sehr lebhaft, und vor allem die Jungs hatten sehr viel Energie. Aber die Theaterübungen begeisterten die Kinder so, dass die Vorfreude auf jede folgende MUS-E® Stunde deutlich spürbar war."
- Sebastian Schwarz
Kontakt
MUS-E Deutschland e.V.
Musikpark 2
Hafenstraße 86
68159 Mannheim
Eingetragen beim Amtsgericht
Frankfurt am Main, Nr. VR 15246
Spendenkonto
MUS-E Deutschland e.V.
VR Bank Rhein-Neckar eG
IBAN DE18 6709 0000 0092 9247 00
BIC GENODE61MA2
in Kooperation mit der International
Yehudi Menuhin Foundation, Brüssel