Koordination: Jenny Schmiedel
Mit der Röntgenschule startete am 14. Februar 2020 die damals dritte MUS-E® Schule in Berlin. Dieses Mal bundesweit erstmalig an einer Integrierten Sekundarschule. Das Pilotprojekt an der Röntgenschule wurde für zwölf Monate von der Berliner Sparkassenstiftung gefördert. Für diese Unterstützung bedanken wir uns von Herzen und wünschen allen Beteiligten viel Freude bei den MUS-E® Stunden.
In gemeinsamer Arbeit verschönerte die Klasse 8c mit Künstler Thomas Panter nachhaltig eine Mauer auf dem Schulhof. So entstand durch Teamwork zuerst das Konzept, aus dem anschließend ein 30m langes und 3m hohes Graffiti-Wandbild mit Acryl-Sprühdosen gestaltet wurde. Das Thema: Röntgen, der Namensgeber der Schule. Im Zuge des Projektes wurde bei einigen Schüler:innen ein beachtliches Interesse an der Geschichte Deutschlands entwickelt.
MUS-E® Künstlerin Kerstin Hurbain führte mit der Klasse 9c in diesem Halbjahr ein Tanzprojekt durch. Die Klasse 10b erkundete mit der Malerin Maryna Lavrenyuk die Welt der Bildenden Kunst.
Das letzte Jahr war für uns alle herausfordernd. Die Pandemie betraf besonders das MUS-E® Projekt "Tanz" für die Klasse 7c. Die Jugendlichen sollten ihren eigenen Körper beim Tanzen neu erfahren, die Fremd- und Selbstwahrnehmung trainieren und Spaß an der Bewegung finden. Während andere Kunstsparten, wie Bildende Kunst oder auch Percussion, teilweise online stattfinden konnten, mussten sich die Tänzerin Kerstin Hurbain, der Klassenlehrer Oliver Tröger und die Jugendlichen in Geduld üben, denn körperliche Aktivitäten blieben im 2. Schulhalbjahr 2021 aufgrund der Corona-Pandemie untersagt. Dank des Wechselunterrichts durfte jede Gruppe der Jugendlichen jeweils vier mal an der MUS-E® Einheit teilnehmen.
Die Jugendlichen zierten sich anfänglich, ihre Körper vor der eigenen Klasse zur Schau zu stellen. Wie können Jugendliche motiviert werden, wenn jede Bewegung peinlich und Tanz völlig unbekannt ist? Kerstin Hurbain und Oliver Tröger haben offensichtlich die richtigen Hebel gefunden, immer wieder vorgetanzt und waren sehr präsent auf der imaginären Bühne. Das reichte den Schüler:innen aus, um die pubertätsbedingten Abneigungen zu überwinden. Schnell wurde die Tanzeinheit mit Schauspiel und Bewegungstheater angereichert und Hemmungen kontinuierlich abgebaut.
Wegen der pandemiebedingten Ausfälle wird Kerstin Hurbain die Klasse 7c auch im nächsten Schuljahr 2021/22 weiter begleiten. Wir sind gespannt auf die getanzten und geschauspielerten Ergebnissen und freuen uns auf die Erfahrungen der Jugendlichen.
Was wurde erreicht?
Abenteuerlich.
- Anonym
Bei den ganzen Herausforderungen war es bereichernd zu sehen, wie die Jugendlichen sich in jeder Einheit etwas mehr auf die Bewegungen eingelassen haben.
- Oliver Tröger
Die Klasse 9b der Röntgenschule Berlin hatte die Gelegenheit, sich mit MUS-E® Künstlerin Fabrizia Vanetta intensiv mit dem Thema "Porträt" zu beschäftigen. Das Projekt startete in der Zeit, als beschlossen wurde, dass es in Berlin weiterhin keinen Präsenzunterricht geben soll - eine Herausforderung für alle Beteiligten, aus der kreative und praktikable Lösungen entstanden. Zunächst traf sich die MUS-E® Klasse auf einer Onlineplattform, auf der die Schüler:innen sich über einfachere Aufgaben an ein Bildnis herantasteten. Mit jeder weiteren Aufgabenstellung wurde ein bestimmter Aspekt beim Porträtieren in den Fokus genommen, wie Umrisslinien oder das Zusammenspiel von Licht und Schatten. Dabei lernte die Klasse nicht nur verschiedene Techniken kennen, sondern auch viele Künstler:innen wie z. B. Andy Warhol, Edouard Manet oder Alice Neel.
Während des Projekts war deutlich das steigende Interesse und das anwachsende Selbstvertrauen der Klasse zu beobachten. Nach wochenlangem Distanzunterricht, aus dem handwerklich-künstlerische Unterrichtsinhalte vollkommen ausgeklammert wurden, half den Schüler:innen das Zeichnen und Malen im MUS-E® Projekt, sich wieder in den Unterricht vor Ort hineinzufinden. Zum Sommer hin konnte so schließlich mit jeweils halber Klassenstärke und mit Maske das Projekt weitergeführt werden. Die „Maske“ fand sich dann auch als Motiv in den letzten Werken des Projekts wieder: den Selbstporträts, die auf dem Schulhof auf große Papiere gesprüht wurden.
Was wurde erreicht?
"Man lernt neue Sachen! Es war interessant."
- Dunja
"Ich hab gelernt, dass man beim Bilder Zeichnen nicht aufgeben darf."
- Valon
"Herausfordernd, Spaß, mit Fehlern umgehen lernen. Merken, dass es eigentlich auch keine „Fehler“ gibt. Um die Ecke denken. Alternativen suchen."
- Frau Sohrabi, Klassenleitung
Mit Beendigung des 1. Halbjahres 2020/21 schloss die MUS-E® Klasse der Röntgenschule das Modul "Dis-Tanz" der Sparte Tanz ab. Aus den vielfältigen, geschätzten Bewerbungen vieler Künstlerinnen und Künstler konnte am 11. Februar die Bildende Künstlerin Fabrizia Vanetta ausgewählt werden, die ab der 10. Kalenderwoche die Klasse 9b als MUS-E® Künstlerin begleiten wird.
Das Projekt "Dis-Tanz" ging in die zweite Runde mit einer ganz neuen Gruppe, da die 9. Klassen neu gemischt wurden, und den MUS-E® Künstler:innen Katharina Iva Nagel und Marcelo Omine. Begonnen wurde mit den Themen "Widerstand" und "Verbundensein" im Rahmen einer Gestaltung fotografischer Szenen. Beim Thema "Widerstand" entstanden in der Improvisation sehr starke Bilder zu den Themen Polizeigewalt und Rassismus. Besonders schön war, dass sich bei der wiederholten Probe die Bilder immer mehr verwandelt haben, sodass der Widerstand am Ende zu einem Plädoyer für unsere Verbundenheit und Gerechtigkeit wurde.
MUS-E® Künstler Marcelo Omine berichtet: "Inzwischen läuft das zweite Projekt in der Schule, und die „neue Normalität“ bringt eine Ungewissheit mit sich, mit der man noch eine Weile wird leben müssen. Diese Unsicherheit überträgt sich auch in den Arbeitsprozess. Die Ergebnisse des ersten Projektes helfen auf jeden Fall bei der Motivation."
Den Anfang an der Röntgenschule machten die Künstler:innen Katharina Iva Nagel und Marcelo Omine mit der Kunstsparte Tanz in der Klasse 8b. Hierbei griffen die
beiden MUS-E® Künstler:innen auf ihr Repertoire an Tanzimprovisation, Tanztheater und ortsbezogene Performance, Community Dance bis hin zu zeitgenössischer Tanzpädagogik zu. Das
Pilotprojekt begann Anfang Februar, musste aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie jedoch gestoppt werden. An den Start gingen ursprünglich 23 Schüler:innen, fortgeführt wurde
das Projekt nach Lockerung der Quarantänemaßnahmen mit acht Schüler:innen.
Trotz der erschwerten Bedingungen konnte ein kleiner Rahmen geschaffen werden, um die Klasse in Bewegung und Kreativität zu fördern. Wichtig war es, für die Jugendlichen einen geschützten Raum zu schaffen, in dem sie ihre Ideen und Bewegungen so gut wie möglich „frei“ selbst erproben konnten. Es wurden improvisatorische Aufgaben gestellt, Soli wie Duos und kleine choreographische Phrasen zum Ausprobieren geprobt. Vieles wurde aus dem eigenen Bewegungsvokabular der Schüler:innen übernommen und weiter bearbeitet. Zum Abschluss dieses Projektes wurde ein Film gedreht, um das gesammelte Bewegungsmaterial festzuhalten. Ablauf und Auswahl wurden gemeinsam mit den Schüler:innen abgesprochen.
Wir freuen uns, dass MUS-E® unter Einhaltung des Hygienekonzeptes an der Röntgenschule möglich war, danken allen Beteiligten und freuen uns schon jetzt auf das neue Schuljahr.
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